"Erste Ergebnisse"
Der Rektor ist sich in seiner Einschätzung deshalb sicher, weil "erste Ergebnisse" mit dem eigens angeschafften Softwaresystem "Docol@c" dies ergeben hätten. Konkrete Zahlen nannte Mayr vorerst nicht. "Wer meint, in der Schule nicht abgeschrieben zu haben, der hat sein Gedächtnis verloren", sagte Mayr. Beim wissenschaftlichen Arbeiten höre sich der Spaß aber auf. Mayr: "Wir wollen uns offensiv gegen Plagiate wehren."
"Nicht faule Studenten oder vertrottelte Professoren"
"Nicht faule Studenten oder vertrottelte Professoren sind an der aktuellen Situation schuld", erklärte die für Forschung zuständige Vizerektorin Jutta Menschik-Bendele. Vor allem das Internet habe die Hemmschwelle beim Kopieren fremder Texte heruntergesetzt. Die Vizerektorin präsentierte die neue Version der ehrenwörtlichen Erklärung, die jeder Student, der eine Arbeit abgibt, unterschreiben muss und die jetzt wörtlich Bezug auf das Internet nimmt.
Bewusstsein schaffen
"Plagiate können nicht gänzlich verhindert werden, das ist so wie mit dem angeblich fälschungssicheren Geld", meinte Vizerektor Hubert Lengauer. Man sei jedoch angehalten, ein Bewusstsein zu schaffen, in dem keine abgeschriebenen Arbeiten entstünden. "Denn Gelegenheit macht Diebe", sagte Lengauer. Moderne Phänomene wie das Internet, Massenuniversitäten oder überforderte Professoren würden das Erstellen von Plagiaten wesentlich erleichtern.
Spezielle Software
Das Problem mit Plagiaten bestehe im Übrigen nicht nur in Klagenfurt oder Österreich, sondern sei international. Lengauer: "Ich bin diesem Phänomen persönlich bei Aufenthalten etwa in den USA oder Holland begegnet." An Universitäten in Australien oder England dürften Studenten ihre Arbeiten vor der Abgabe sogar selbst mit speziellen Softwaresystemen auf Plagiate überprüfen, erläuterte Martin Gutbrod vom Institut für angewandte Lerntechnologie an der Uni Braunschweig und Entwickler von "Docol@c".