Promovierter Jurist ist für "Kruzifix statt Kopftuch" - Stoiber-Nachfolger als Regierungschef
Redaktion
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München - In Bayern zählt Innenminister Günther Beckstein (63) zu den beliebtesten Politikern. Dabei ist der Franke mit seinem strikten Kurs in der Sicherheits- und Ausländerpolitik ein echter Hardliner. Durch seine Geradlinigkeit hat sich der "schwarze Sheriff" jedoch auch über die Parteigrenzen hinweg persönlichen Respekt verschafft. Er soll die Nachfolge von Edmund Stoiber als bayerischer Ministerpräsident antreten.
Der promovierte Jurist liebt die klare Sprache. Er fordert ein Nein zum EU-Beitritt der Türkei, Kruzifix statt Kopftuch und "gewaltbereite Islamisten raus". Auch das vor dem Bunderverfassungsgericht gescheiterte Verbotsverfahren gegen die NPD trug mit Becksteins Handschrift.
"Ich bin lieber ein Hardliner für Recht und Ordnung, als ein Weichei für Unrecht und Unordnung", sagt der Minister gern. Besonders seine unnachgiebige Haltung bei der Abschiebung von abgelehnten oder straffällig gewordenen Asylbewerbern hat ihn immer wieder in die Kritik gebracht. "Beckstein würde auch Jesus ausweisen", behaupteten die Grünen einmal auf einem Wahlplakat. Besonders mit seiner Kirche kommt der evangelische Christ dabei immer wieder in Konflikt. In der Landessynode, der er seit 1996 angehört, gab es oft harte Auseinandersetzungen.
Gleichwohl ist der in einfachen Verhältnissen in Nürnberg aufgewachsene Franke im privaten Gespräch nachdenklich, charmant und hintersinnig. Wichtigste Instanz ist für ihn seine Frau - eine einst linke Kirchenvertreterin, mit der er seit 32 Jahren verheiratet ist und drei Kinder hat. Politisch gehört der Law-and-Order-Mann zu den engsten Weggefährten von Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) - was ihn freilich nicht davon abhält, notfalls im sonst recht einstimmigen CSU-Chor auch eine abweichende Linie zu vertreten.(APA/dpa)
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