Ein Schüler hat sich am Donnerstag im Grazer Straflandesgericht verantworten müssen. Der 15-Jährige gestand, den Schulcomputer schwer beschädigt und einen Mitschüler mit einem Schlagring bedroht zu haben. Richterin Gudrun Schmitt schlug einer diversionelle Einigung vor, weil sich der Jugendliche bisher nichts zu Schulden kommen hat lassen.

Weil er sich "einen Spaß machen wollte", verstellte der Schüler einer oststeirischen Schule im Computer den Spannungsregler. "Dann ist es klar, dass es beim nächsten Einschalten alles zerreißt", meinte Staatsanwalt Heinrich Bubna-Litic. Es gab auch einen Knall, und das Netzteil des Rechners war kaputt. "Es hat einen Klescher genmacht, und die Funken haben gesprüht", schilderte der Angeklagte, der vor Gericht die Tat als "Blödheit" bezeichnete.

Als ein Mitschüler anschließend einem Lehrer verriet, wer der Übertäter gewesen war, bedroht er den Burschen mit einem Schlagring. "Ich bring ihn um", soll er zu einer Kollegin gesagt haben. "Er war ganz verunsichert und hat Angst gehabt", schilderte die Mutter des Bedrohten. Die Waffe hatte allerdings einem anderen Schüler gehört, der Beschuldigte hatte sie sich nur ausgeborgt.

Die Richterin schlug eine diversionelle Einigung vor, bei der der Angeklagte nur den Schaden - ganze 110 Euro - wieder gut machen muss. "So eine Chance gibt es aber nur einmal", schärfte sie dem sichtlich erleichterten Burschen ein. Der 15-Jährige hat mittlerweile die Schule verlassen und will eine Lehre als Dachdecker beginnen. (APA)