Warschau - Zbigniew Piekarski, ein Politiker der rechtskonservativen polnischen Regierungspartei PiS (Recht und Gerechtigkeit), ist am Mittwoch aus der Partei ausgeschlossen und vom Posten des Direktors der Sozialabteilung in der Regionalverwaltung (Wojwodschaftsamt) in Lodz entfernt worden. Er hatte monatelang an untergebene Mitarbeiterinnen vulgäre SMS-Nachrichten verschickt. Das berichtet die polnische "Gazeta Wyborcza".

Piekarski habe zwei ledigen Beamtinnen zunächst per SMS "heiße Küsse" zukommen lassen, sei dann aber schnell zu konkreten sexuellen Angeboten und Aufforderungen übergegangen. Die Belästigung ging demnach über ein Jahr lang, obwohl die Frauen ihrem Chef deutlich sagten, dass sie solche Kontakte ablehnten.

Nach Disziplinarverfahren entlassen

Der Pressesprecher der Regionalverwaltung, Slawomir Przybylowicz, erklärte gegenüber der "Gazeta Wyborcza", dass Piekarski am Mittwoch nach einem Disziplinarverfahren entlassen worden sei. Der PiS-Politiker habe auch sein Parteibuch abgeben müssen. "Er benahm sich einfach unwürdig", fügte der PiS-Parlamentsabgeordnete und Chef der regionalen Strukturen der Partei in Lodz, Jaroslaw Jagiello, hinzu. (APA)