Graz - Das Filmfestival Diagonale hofft heuer auf mehr Budget als bisher. Mit 1,1 Millionen Euro soll um zehn Prozent mehr Geld als bisher zur Verfügung stehen, auch wenn der Betrag noch nicht fix ausverhandelt ist, hieß es bei einer Pressekonferenz am Donnerstagabend in Graz. Zu den Diagonale-Specials wird eine Programmschiene mit Arbeiten von Herbert Holba zählen.

Programme der ehemaligen IntendantInnen

Für die zehnte Diagonale in Graz haben auch die beiden ehemaligen IntendantInnen, Christine Dollhofer und Constantin Wulff, jeweils ein Programm kuratiert. Dollhofer stellte europäische Spielfilme zusammen, die alle von Frauen gemacht wurden und die Traditionen der Erzählweisen neu zu interpretieren versuchen. Wulff will mit seiner Filmauswahl richtungsweisende dokumentarische Positionen zeigen. Zu sehen sein werden unter anderem auch Beispiele aus dem Mozart-Projekt "New Crowned Hope" und der Film "heile welt" des Grazers Jakob M. Erwas.

Sabine Derflinger zweimal vertreten

Sabine Derflinger ist nicht nur mit dem Eröffnungsfilm "42plus", sondern zusätzlich noch mit dem Dokumentarfilm "In den Straßen von Delhi" vertreten. Dabei geht es um die Problematik von Straßenkindern.

Der Film wird am 19. März in der Grazer Helmut-List-Halle gezeigt. Neu ist auch das Festivalszentrum, das heuer erstmals im Medienlabor im Kunsthaus untergebracht ist.

Sehnsüchtige Wünsche

Sabine Derflinger zeichnet zusammen mit Mogens Rukov auch für das Drehbuch von "42plus" verantwortlich. "Eigentlich geht es in meinen Filmen immer um das Gleiche, um die Sehnsucht nach Liebe, um die Schwierigkeit der Balance zwischen Geborgenheit und Freiheit. Auch dieses Mal steht eine Frau im Mittelpunkt, und wieder geht es um eine Familiensituation. Es herrscht Wohlstand, doch der bedeutet nichts, wenn er nicht mit innerer Zufriedenheit einhergeht. Dieser Wohlstand ist einer, der Kraft kostet, der sehnsüchtige Wünsche beschneidet", beschreibt die Regisseurin ihren Film.

Publikumspreis der "Kleinen Zeitung"

Zu den bisherigen Filmpreisen kommt in diesem Jahr ein mit 2.000 Euro dotierter Publikumspreis der "Kleinen Zeitung" dazu. Auch die Räumlichkeiten wurden ausgeweitet: Zu den Diagonale-Spielstätten zählt nun auch das Geidorf-Kino. Somit bespielt das Festival fünf Kinos - Schubert, Geidorf, Royal, Augarten und UCI - und insgesamt acht Säle. Der theoretische Schwerpunkt gilt dieses Jahr der Filmverwertung. (APA)