Wenn nicht frühzeitig "bedeutungsvolle" Maßnahmen ergriffen würden, "könnte die Wirtschaft ernsthaft geschwächt werden", sagte Bernanke am Donnerstag in einer Anhörung des Haushaltsausschusses des Senats in Washington. Zwar deuteten offizielle Vorhersagen auf einen stabiles oder verringertes Haushaltsdefizit in den nächsten Jahren hin. Aber "unglücklicherweise erleben wir wahrscheinlich eine Ruhe vor dem Sturm", sagte Bernanke.
Teufelskreis
"Leider wird Wirtschaftswachstum allein das Problem der Haushaltsdefizite wahrscheinlich nicht lösen", meinte der Fed-Chef. Er warnte auch vor einem Teufelskreis aus steigenden Ausgaben und höheren Zinsen.
Nach den Schätzungen der Haushaltsbehörde des Kongresses könnte das Verhältnis der öffentlichen Staatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt von jetzt 37 Prozent auf etwa 100 Prozent im Jahr 2030 "und danach um ein Vielfältiges wachsen", erklärte der Fed- Chef, der am 1. Februar ein Jahr im Amt ist. "Am Ende würde diese Expansion der Schulden eine Finanzkrise auslösen, der nur mit sehr starken Einsparungen bei den Ausgaben oder Steuererhöhungen oder beides begegnet werden könnte."