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Foto: APA/Museum der Moderne Salzburg/ Daniel K. Gebhart

Salzburg - Chinesische Gegenwartskunst aus den Beständen der Schweizer Sammler Rita und Uli Sigg steht im Zentrum des Ausstellungsjahres im Salzburger Museum der Moderne (MdM). "Mahjong" (14. 7. bis 4. 11.) heißt die zur Zeit in Hamburg laufende Ausstellung, die "einen Überblick über ein Viertel Jahrhundert chinesische Avantgarde in bisher nie gezeigter Qualität" bieten soll, wie Toni Stooss, der Direktor des MdM, heute, Donnerstag, bei der Präsentation des Jahresprogrammes 2007 ankündigte. 2006 musste das Museum mit einem Besucherminus von 24 Prozent gegenüber dem Jahr davor einen empfindlichen Publikumsschwund hinnehmen.

Stephan Balkenhol ist die erste große Schau im Haus auf dem Mönchsberg gewidmet (17. 2 bis 24. 6.), es folgen Ausstellungen von Anselm Kiefer (3. 3. bis 24. 6.) und dem amerikanischen Starfotografen Joel Meyerowitz, dessen Dokumentationen über Ground Zero zum ersten Mal in Europa zu sehen sein sollen (17. 3. bis 26. 6.).

Im Stammhaus des MdM, im Rupertinum, ist die erste neue Ausstellung des Jahres 2007 Igor Strawinsky gewidmet. Zum 125. Geburtstag des Komponisten werden die Fotos, Partiturblätter, Filme, Tondokumente sowie Strawinsky-Porträts von Robert Delauney und Alberto Giacometti mit Gesprächskonzerten und einem mehrtägigen Symposion ergänzt. Diese Ausstellung eröffnet zugleich die Reihe "Musik und Kunst", die während des gesamten Jahres mit Künstlern wie Christoph Feichtinger, Jan Fabre oder Werner Kohn fortgesetzt werden wird.

Im Rupertinum prominent platzieren will das MdM auch die eigene Sammlung - die hauseigenen Arbeiten von Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Egon Schiele, Emil Nolde, Salvador Dali oder Rene Margritte werden ab 23. Juni zu sehen sein. Ebenfalls aus dem Besitz des MdM stammen die Foto-Arbeiten von Künstlern rund um Ferry Radax, der der erste Träger des wieder belebten Foto-Preises sein wird. Der "Otto Breicha-Preis" wird zweijährig vergeben und soll das Rupertinum als Zentrum der österreichischen Fotografie festigen (3. 3. bis 28. 5.).

Wirtschaftlich steht das mit insgesamt 3,6 Mio. Euro subventionierte Landesmuseum nicht schlecht da, obwohl 2006 um 24 Prozent weniger Leute in die beiden Kunsthäuser gekommen sind. Trotz dieses Publikums-Rückgangs von 119.500 auf 91.200 hat das MdM eine für österreichische Landesmuseen beachtliche Eigenfinanzierungsquote von 22 Prozent. Finanziell abgefangen wurde der Besucher-Rückgang durch einen - im Vergleich mit dem von Vorgängerin Agnes Husslein verantworteten Jahr 2005 - deutlich höheren Anteil an zahlenden Gästen.

Der für Museen zuständige LHStv. Wilfried Haslauer (V) sagte bei der Pressekonferenz, er sei mit der "Durchdringung des Hauses mit dem Salzburger Publikum noch nicht zufrieden" und formulierte sieben politische Ziele für das Jahr 2007: Wiederanstieg der Publikumszahl auf 110.000, die künstlerische Neugestaltung des Foyers beim Eingang zum Mönchsberg-Lift durch Eva Schlegel, die Übernahme des Liftes von der Salzburg AG in einen Gratis-Lift in Museumsverwaltung, ein Adaptierungs-Konzept für den benachbarten, zur Zeit ungenützten Wasserturm für die Kunstvermittlung des Museums, Ausbau des Schwerpunkts "Fotografie" im Rupertinum, eine Einigung über die von Denkmal- und Naturschutz kritisierte Anlieferungsstraße durch das Landschaftsschutzgebiet Mönchsberg sowie ein Besucherleitsystem an den Einfahrtsstraßen und mehr Werbung im Ausland. (APA)