Wels – Mit dem sprichwörtlichen "blauen Auge" kamen jetzt ein Polizeibeamter und der Stadtkommandant von Wels, Klaus Hübner, davon, nachdem sie Anfang Dezember Lokalmedien polizeiinterne Daten zugespielt hatten. Nach dem Exklusiv-Bericht im STANDARD wurde der Vorfall sowohl von der Staatsanwaltschaft Wels als auch von oberster Polizeistelle genau geprüft. Vonseiten der Justiz fand man letztlich aber keine strafrechtliche Relevanz, polizeiintern wählte man jetzt die "Maßnahme der Belehrung". Der stellvertretende Landespolizei-Kommandant Franz Gegenleitner lud den Beamten und seinen Vorgesetzten zum klärenden Gespräch.Besagter Polizist, nebenbei ÖVP Gemeindemandatar, war an seinen Vorgesetzten Hübner mit der Bitte herangetreten, polizeiliche Anzeigen vom Monat November hinsichtlich des Ausländeranteils durchforsten zu dürfen. Hübner willigte ein, obwohl er "natürlich" gewusst habe, dass die Daten für die ÖVP-Fraktion bestimmt waren. "Die Beamten sind leider offensiv an die Medien gegangen. Im Gespräch habe ich klargestellt, dass so etwas nie wieder passieren darf. Es muss eine klare Trennung zwischen Politik und Polizeiarbeit geben", so Gegenleitner nach der belehrenden Aussprache. (Markus Rohrhofer, DER STANDARD - Printausgabe, 19. Jänner 2007)