Detroit - Verheiratete Schürzenjäger in Michigan sollten sich einen Seitensprung lieber zwei Mal überlegen: Ein Berufungsgericht in dem US-Staat stellte in einer Grundsatzentscheidung klar, dass Ehebruch als Sittenverbrechen verfolgt und mit lebenslanger Haft bestraft werden könne.

"Laut Gesetz ist jeder Mensch, der innerhalb einer ehebrecherischen Beziehung eine sexuelle Penetration vollzieht, eines Sexualdelikts erster Klasse schuldig", heißt es in dem Spruch des Richters William Murphy, der am Mittwoch bekannt wurde. Murphy machte in dem Urteil seine Unzufriedenheit mit der Rechtslage deutlich; die geltenden Gesetze hätten ihm aber keine andere Wahl gelassen.

Der Richter forderte das Parlament des Bundesstaats auf, das Gesetz zu ändern. Ein Sprecher des Generalstaatsanwalts von Michigan kritisierte das Urteil als "so bizarr, dass es eigentlich überhaupt keine Reaktion verdient". Der Generalstaatsanwalt hatte im vergangenen Herbst eine außereheliche Affäre zugegeben. Obwohl das Gesetzbuch in Michigan Ehebruch nach wie vor als Straftatbestand führt, wurde seit 1971 niemand mehr aus diesem Grund verurteilt. Die Strafandrohung gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. (APA/AFP)