Ernst Polsterer möchte glauben: "Vielleicht", seufzt der "Kattus"-Geschäftsführer (u. a. "Hochriegl") auf Anfrage des STANDARD, "weiß Richard Lugner ja nicht, dass wir in der Oper die Exklusivitätsrechte für Schaumwein, Sekt und Champagner haben." Und zwar, betont Polsterer, "schon seit der Gründung der Oper". Dass Richard Lugner dennoch seit Mittwoch lauthals verkündet, sein Opernballgast Paris Hilton werde in der Oper Günther Aloys Dosen-Prosecco nicht nur bewerben, sondern auch ausschenken ("das wird sie aber nicht selbst tun", so Lugner auf Puls TV), würde Polsterer gerne auf jenes Selbstbild schieben, das der Begründer eines Bau-Imperiums und eines Shoppingcenters gerne nach außen zeigt: die "klassische" Lugner-Mischung aus Naivität, Unwissenheit, Hanswurst-Gebaren und Wird-schon-gehen-Mentalität. "Lugners Gast wird diesen Prosecco nicht ausschenken. Und auch der Opernballcaterer, die Firma Gerstner, wird es nicht tun", stellt Polsterer fest. Auch Katharina Sedivy, die Rechtsabteilungsleiterin der Staatsoper, betont, dass es "dafür keine Genehmigung der Staatsoper gibt". Und was, wenn Lugner doch ausschenken lässt? Wenn der Opernball zur Kulisse eines Dosendrink-Werbespots mutiert? Polsterer seufzt: "Wir werden sicher nicht klagen. Und das mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern irgendwie verkraften." (DER STANDARD - Printausgabe, 19. Jänner 2007)