"Gotcha schaut anders aus", meint Simon Hausknost, Büchsenmacher bei Joh. Springers Erben in Wien, die Paintball/Gotcha-Zubehör verkaufen. "Paintball und Gotcha sind Funsportarten, die nichts mit Wehrsportübungen zu tun haben. Diese Szene ist nicht politisch gefärbt und achtet sehr darauf, nicht damit in Verbindung gebracht zu werden". Deshalb werde auch nie Tarnkleidung getragen, und Schlagstöcke hätten bei der Sache sowieso nichts zu suchen. "Und außerdem: Gotchaspieler posieren nicht vor Kriegerdenkmälern".
"Abenteuersportclub"
Paul Beinwachs, Betreiber der Internetseite www.paintball.at schlägt in diesselbe Kerbe, schließt aber nicht aus, dass die auf den Bildern sehr verschwommen zu sehende Waffe ein "Splatmaster", einer der allerersten Markierer gewesen sein könnte. "Das heißt aber noch lange nicht, dass die nicht als 'Kriegsspielzeug' missbraucht werden könnten", so Beinwachs, der sich selbst als Gotcha-Pionier bezeichnet.
"Wir haben etwa 1987 mit der Sportart angefangen und waren sehr irritiert über einige Gruppen in der Umgebung von Wiener Neustadt, die aus dem ganzen einen Krieg machten", erzählt "Early Beginner" Beinwachs. "Die haben Paintball nur als Aufhänger missbraucht". 1989 gründeten Beinwachs mit Freunden in Wiener Neustadt den "Abenteuersportclub MERCS", der sich von Anfang an von jeder Verbindung zur rechten Szene distanzierte. Das sei der "allererste Gotchaverein" gewesen. Paul Beinwachs und seine Freunde importierten den Großteil des Zubehörs Ende der 80er aus den USA.
"Wehrgeschichten"