Die IG Metall rechnet ohne neue
Übernahmeangebote nicht mit einer Wiederbelebung des insolventen
Handybauers
BenQ Mobile
. "Das was auf dem Tisch liegt, ist nicht
seriös", sagte Werner Neugebauer, Bereichsleiter der IG Metall in
Bayern, am Freitag in München. "Entweder sind sie aus der
Irrenanstalt entlaufen oder sie haben in der Schule nicht rechnen
gelernt."
Investoren
In mit der Situation vertrauten Kreisen hatte es diese Woche
geheißen, es sei sehr unwahrscheinlich, dass die
deutsch-amerikanische Investorengruppe um den Manager Hansjörg Beha
die geforderte Finanzierung auf die Beine stellen könne. Ein
Konkurrenzangebot der US-Firma Sentex Sensing Technology hatten die
Gläubigervertreter bereits abgeschmettert. Der Hamburger
Laptop-Hersteller Bacoc wollte eigentlich diesen Freitag ein
konkretes Offert abgeben, hat dies aber nicht getan, wie eine
Sprecherin des BenQ-Mobile-Insolvenzverwalters Martin Prager sagte.
Es gebe Verzögerungen. Unklar sei, wann nun mit dem Offert gerechnet
werden könne. In Verhandlungskreisen hatte es aber schon geheißen,
dass auch in diesem Fall es vermutlich an der Finanzierung scheitern
werde.
Übernommen
Der taiwanesische BenQ-Konzern hatte die ehemalige Handysparte von
Siemens 2005 übernommen und innerhalb eines Jahres gut eine Milliarde
Euro investiert, schließlich die Tochter aber der Insolvenz
überlassen. Ein strittiger Punkt bei den Gesprächen sind immer wieder
die von möglichen Käufern geforderten Bürgschaften der Länder
Nordrhein-Westfalen und Bayern. Neugebauer sagte, es müsse ein
Verhältnis geben zwischen den Investitionen des Käufers und den
Leistungen der öffentlichen Hand. (APA/Reuters)