Es kann nur aufwärts gehen: General Alexander Wrabetz präsentiert am Samstag seinen Räten den "neuen ORF". Foto: Hendrich

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Die ORF-Spitze verrät den Stiftungsräten am Samstag ihre Pläne für die Programmreform. Herzstück: eine junge Daily Soap in ORF 1 als Kontrast zur "ZiB 1" in ORF 2. Dem STANDARD liegt eine Einstiegsfolge von "Mitten im Achten" vor, er liefert die erste Vorabkritik.

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Reicht die "ZiB 1" in ORF 2 statt auf beiden Kanälen? Diese Frage beantworteten noch amtierende Stiftungsräte der Anstalt zuletzt häufig mit einer Gegenfrage: Rechnet sich das? Eine zentrale Zahl für die Klausur des obersten ORF-Gremiums lautet also: an die 50.000 Euro. Soviel kostet nach bestätigten STANDARD-Infos eine Folge von "Mitten im Achten".

In Summe 6,5 Millionen Euro

Gar nicht so viel für eine Fictionserie zur besten Sendezeit, wenn auch nur knappe 20 Minuten lang. 130 Folgen alleine für das Dreivierteljahr ab 10. April (im Sommer Wiederholungen) summieren sich freilich auf stolzere 6,5 Millionen Euro. Das erreicht Dimensionen von "Starmania".

Österreichs größtes Medienunternehmen mit weit mehr als 800 Millionen Euro Umsatz sollte sich das leisten können. Bisher kostete der Sendeplatz aber dank Durchschaltung nicht zusätzlich.

Standortfrage

Zahlen, aber keinen konkreten Vorschlag will ORF-General Wrabetz seinen Räten am Samstag zur Standortfrage seines Unternehmens vorlegen. Bis das Gremium am 22. Februar darüber entscheidet, tauscht die Regierung ohnehin einige Räte aus. Architekt Gustav Peichl, der die Landesstudios baute, sprach sich zuletzt im Kurier für die Erhaltung des Küniglbergs aus. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 20./21.1.2007)