Wien - Das hektisch fabrizierte Ministeriengesetz dürfte nicht so bleiben, wie im Nationalrat eingebracht. Ein Grund ist die Zersplitterung der Forschungsagenden, die noch größer geworden ist als bisher.

Stein des Anstoßes: Wissenschaftsminister Johannes Hahn ist wohl für Unis, Akademie der Wissenschaften und die Exzellenz-Uni Gugging zuständig, der zur Finanzierung dieser Grundlagenforschung dienende Wissenschaftsfonds FWF bleibt aber bei Infrastrukturminister Werner Faymann. Hinzu kommt, dass die halbe Forschungsförderungsgesellschaft FFG und ein Teil der wirtschaftsnahen Forschungsförderung (Christian-Doppler-Labor samt Verwaltung) im Wirtschaftsministerium geblieben ist und die Innovationsförderung der Austria Wirtschaftsservice (AWS) weiterhin allein dem Finanzministerium gehört.

Forschungsratschef Knut Consemüller ist empört, versprochen worden sei die Bündelung in zwei Ressorts. Der politische Abtausch könnte so aussehen: Faymann tritt den FWF an Hahn ab, bekommt dafür die Hälfte der AWS und könnte so öffentlichkeitswirksam Millionen für Innovations- und KMU-Programme vergeben. (ung, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20./21.1.2007)