Wien - Die neue Regierung will bis 2020 den Anteil der erneuerbaren Energieträger am Gesamtenergieverbrauch in Österreich verdoppeln. Dabei soll ein neuer "Energiefonds" Anschubhilfe leisten, der - wie bereits im November des Vorjahres erstmals diskutiert - mit 500 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre ausgestattet werden soll. Das ist ein ordentlicher Brocken, um den sich nicht nur Forscher, sondern auch Trägerinstitutionen reißen.

STANDARD-Recherchen zufolge soll der Fonds bei der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) angesiedelt werden. Dies bedeutet, dass neben dem Wirtschaftsministerium von Minister Martin Bartenstein (VP) künftig auch Infrastrukturminister Werner Faymann (SP) dabei mitreden darf. Aber auch Landwirtschaftsminister Josef Pröll hat sich dazu bereits zu Wort gemeldet. Gleich unter welcher Ägide: Der neue Fonds soll "Projekte mit neuen Technologien zur nachhaltigen Energieversorgung bzw. zur effizienten Energienutzung zur Reife bringen."

FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth rechnet auf Anfrage damit, durch den frischen Mittelzufluss jährlich rund 300 zusätzliche Projekte abwickeln zu können. Derzeit gibt die FFG jährlich rund 2000 Forschungsanträgen (Budget: 420 Mio. Euro) ihren Segen. Woher das neue Geld kommen soll ist freilich noch nicht ausgegoren. Zur Kasse gebeten werden könnten neben der ÖIAG (250 Mio. Euro) und dem Verbund (mit 125 Mio. Euro) auch die Länder oder die OMV. (Monika Bachhofer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20./21.1.2007)