Bujumbura - Ohne zusätzliche Lebensmittelhilfen sind im
zentralafrikanischen Burundi laut dem Welternährungsprogramm der
Vereinten Nationen (WFP) etwa 800.000 Menschen von Hunger bedroht.
Aufgrund schwerer Regenfälle und Überschwemmungen in den vergangenen
Wochen bestehe für die kommenden sechs Monate das Risiko einer
ernsten Ernährungskrise, sagte der WFP-Sprecher für Burundi,
Guillaume Folliot, am Samstag in der Hauptstadt Bujumbura.
Notrationen
Die witterungsbedingten Ernteverluste bei Bohnen, Kartoffeln,
Süßkartoffeln, Mais, Sorghum und Reis würden auf 50 bis 80 Prozent
geschätzt. In bestimmten Regionen sei die Lage bereits "dramatisch".
Das WFP verteile zwar bereits seit Anfang des Jahres Notrationen für
400.000 Menschen, sagte der Sprecher. Um aber den gesamten Bedarf bis
zur nächsten Ernte im Juli zu decken, seien zusätzlich 26 Millionen
Dollar (rund 20 Millionen Euro) nötig.
Katastrophengebiet
Ohne eine sehr schnelle Mobilisierung dieser Mittel könne es
bereits im Februar die ersten Hunger-Toten geben, warnte Folliot.
Durch die Überschwemmungen wurden nach Angaben der Behörden mehr als
23.000 Menschen obdachlos. Die Regierung hatte am 20. Dezember
bereits sieben der 17 Provinzen zum Katastrophengebiet erklärt. (APA)