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iPhone mal zwei
Während das eine gegen die Namensrechte von Cisco verstoßen soll, wird dem zweiten die Ignorierung der GPL vorgeworfen.

Grafik: Archiv
Dass die Auslegung von Lizenzrechten in der IT-Branche nicht immer gänzlich stringent gehandelt wird, demonstrieren derzeit Apple und Cisco recht eindrucksvoll. Während der Mac-Hersteller zwar selber gern mal Klagen gegen alle möglichen Unternehmen anstrengt, deren Produkte den Begriff "Pod" beinhalten, nahm man es beim iPhone nicht ganz so genau: Aus laufenden Verhandlungen mit Cisco über die Nutzung des Begriffs für sein neues Smartphone stieg man kurzerhand aus, in dem man das Produkt unter diesem Namen der Öffentlichkeit präsentierte und so Tatsachen schuf. Klage Kein Wunder also, dass Cisco kurzerhand mit einer Klage gegen Apple reagierte, schließlich hatte man sich die Rechte für den Begriff "iPhone" schon vor Jahren sichern lassen. Selber nimmt man es mit Lizenzfragen aber offenbar auch nicht sonderlich ernst, wie nun Armijn Hemel vom GPL-Violations-Projekt beklagt. Vorwurf Obwohl das WIP300 iPhone auf Linux basiert, sei der Source Code nicht, wie es die beim freien Betriebssystem zum Einsatz kommende GNU General Public License vorschreibt, veröffentlicht worden. Laut Hemel sei es auch nicht das erste Mal, dass Cisco gegen die GPL verstoße, schon bei anderen Geräten habe es eine ganze Zeit lang gedauert, bis man den Hersteller zur Zusammenarbeit bewegen konnte. Doppelzüngig Diesen Fall wollte man aber öffentlich machen, um auf die Doppelzüngigkeit des Unternehmens hinzuweisen: Während man Apple einen Verstoß gegen die eigenen Rechte vorwerfe, kümmere man sich auf der anderen Seite selbst recht wenig um Copyright-Fragen. Hintergrund Das GPL-Violations-Projekt wurde 2003 ins Leben gerufen, um die GPL auch rechtlich durchzusetzen. Seitdem hat man in mehr als 100 Fällen die Einhaltung der Lizenz durchgesetzt, teilweise auch erfolgreich vor Gericht. (apo)