Der weltweite Musikmarkt steckt weiter in der Krise. Im abgelaufenen Jahr sind die Umsätze der Plattenfirmen auf dem Globus nach Schätzungen des Welt-Phonoverbandes IFPI weiter zurückgegangen. "Das Minus liegt unter fünf Prozent, vermutlich sind drei bis vier Prozent Umsatzrückgang realistisch", sagte IFPI-Präsident John Kennedy am Sonntag auf dem Branchentreff Midem in Cannes. Das Wachstum digitaler Musik, sei es nun über das Internet oder Mobiltelefone, mache die sinkenden Verkaufszahlen bei CDs noch nicht wett. Aufangen "Ich bin optimistisch. Vielleicht schaffen wir es 2007, das zu ändern. Möglicherweise wird der zunehmende digitale Markt aber auch erst später die weiter schwindenden CD-Verkäufe auffangen können", sagte Kennedy. Genaue Zahlen zum Geschäftsjahr 2006 werden Ende Februar erwartet Zuwächse Der Verkauf digitaler Musik-Downloads hat sich im vergangenen Jahr weltweit von 1,1 Milliarden Dollar (849 Mio. Euro) auf rund 2 Mrd. Mrd. Dollar fast verdoppelt. Das sind etwa zehn Prozent des Gesamtumsatzes der Plattenindustrie, wie aus dem IFPI-Jahresbericht zur digitalen Musik hervorgeht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. "Im Jahr 2010 könnte ein Viertel der Musik über Downloads verkauft werden. Das halte ich für realistisch", sagte Kennedy. Im Vergleich In Deutschland wächst der digitale Musikmarkt deutlich langsamer. Die Zahl der heruntergeladenen Einzeltitel sei von 19 auf 24 Millionen gestiegen. Hinzu kämen aber noch per Download verkaufte Alben, die häufig als ein einzelnes digitales Produkt gezählt werden anstatt mit der Zahl ihrer Einzelsongs in die Statistik einzugehen. (APA)