Umfrage
Wenn am 21. Jänner in Bayern Landtagswahlen gewesen wären, hätten 52 Prozent der Wahlberechtigten für die CSU votiert, ergab die Umfrage - zwei Prozentpunkte mehr als noch am 15. Jänner. Die bayerischen Sozialdemokraten hätten aus den CSU-Querelen keinen Gewinn schlagen können. 24 Prozent der Bayern hätten SPD gewählt (keine Veränderung), die Grünen neun Prozent (minus zwei Prozentpunkte). Die FDP hätte sieben Prozent bekommen (minus ein Prozentpunkt). Für alle anderen entschieden sich acht Prozent (plus ein Prozentpunkt).
Die Ankündigung von Ministerpräsident und CSU-Chef Edmund Stoiber, als bayerischer Ministerpräsident erst Ende September abzutreten, nannten 44 Prozent der Bayern gut. 27 Prozent meinten, er solle früher zurücktreten. 21 Prozent waren der Meinung, Stoiber solle im Amt bleiben. Befragt wurden 1.000 Wahlberechtigte ab 18 Jahren.
Der bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber und der bayerische Innenminister Günther Beckstein hatten am Mittwoch eine Verständigung über die Personalfragen nach der Ära Stoiber als Ministerpräsident und Parteichef erzielt. Demnach soll Beckstein Ministerpräsident, Huber CSU-Chef werden. Seehofer weigerte sich bisher aber, seine Kandidatur für die Parteispitze zurückzuziehen.
Wettbewerb sinnvoll
Beckstein und Huber appellierten am Sonntag erneut an Seehofer, auf seine Kandidatur als CSU-Vorsitzender zu verzichten. Beckstein sagte den "Nürnberger Nachrichten", ein Wettbewerb zwischen zwei Kandidaten könne in einer bestimmten Situation sinnvoll und möglich sein. "Beim Parteivorsitz aber eine mehrere Monate lange, quälende, streitige Situation ist etwas anderes", fügte er hinzu. "Wenn wir jetzt weiter über Monate hinweg diskutieren und die beiden Kandidaten jede Woche in mehreren Interviews an die Öffentlichkeit gehen, wäre das überaus gefährlich." Huber wies in der Tageszeitung "Die Welt" den von Seehofer erhobenen Vorwurf eines schlechten Stils im Kampf um die Stoiber-Nachfolge zurück: "Im jetzigen Stadium sehe ich überhaupt keinen Anlass für einen solchen Vorwurf. Ich empfehle mehr Zurückhaltung statt Vorwürfe."