Khartum - Die Rebellen in der sudanesischen Krisenregion Darfur haben der Regierung in Khartum einen Bruch der Waffenruhe vorgeworfen. Flugzeuge der Streitkräfte hätten weite Teile von Nord-Darfur bombardiert, sagte der Rebellenführer Abdallah Banda am Sonntag. Die Angriffe hätten am Freitag begonnen und am Sonntag noch angedauert.

Banda erklärte weiter, die Bomben seien über Dörfern abgeworfen worden. Sie dienten keinem militärischen Zweck, sondern richteten lediglich Zerstörung an. Wahrscheinlich habe es viele Todesopfer gegeben. Eine Zahl nannte er nicht. Banda gehört der Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM) an, einer kleineren Rebellengruppe, die sich einer im Mai unterzeichneten Friedensvereinbarung nicht angeschlossen hat.

Demonstrationen

Vor dem EU-Sitz in Brüssel protestierten am Sonntag 500 Menschen und forderten die Europäische Union auf, weiteres Blutvergießen in Darfur zu verhindern. Der belgische Senator Alain Destexhe erklärte, die EU-Außenminister müssten bei ihrem Treffen am morgigen Montag konkrete Maßnahmen beschließen, um Rebellen und Regierung im Sudan zur Einhaltung der Waffenruhe zu zwingen. So müsse die EU sich für eine Flugverbotszone über Darfur einsetzen. Die Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament, Monica Frassoni aus Italien, forderte die EU auf, China und Russland zu überzeugen, den Sudan nicht zu unterstützen. (APA/AP)