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Derzeit legen die großen amerikanischen Unternehmen ihre Zahlen für das vierte Quartal 2006 vor. Bis dato hat erst ein kleiner Teil der Werte im S&P 500 berichtet.

Foto: AP/Lennihan
Nachdem die US Märkte eigentlich sehr gut in das Jahr 2007 gestartet waren, geriet vor allem die technologielastige Nasdaq in der dritten Handelswoche unter Druck. Bei einigen Schwergewichten (Intel, Apple, IBM) waren die Anleger entweder mit den vorgelegten Ergebnissen oder mit dem Ausblick auf das laufende Quartal nicht wirklich zufrieden. Manche Beobachter sehen in der Bewegung aber auch Gewinnmitnahmen, da die Tech-Aktien nach einer schwachen Leistung in der ersten Jahreshälfte 2006 dann seit Sommer relative Stärke gezeigt hatten. Noch Anfang Jänner war die Nasdaq auf ein Sechs-Jahres-Hoch geklettert. Für den europäischen Anleger wird die Entwicklung durch den Dollar allerdings abgemildert. Der Dollar hat im noch jungen Jahr 2007 Boden gegen den Euro gutgemacht und so den europäischen Anlegern in den USA eine ganz ansprechende Performance beschert.

Derzeit legen die großen amerikanischen Unternehmen ihre Zahlen für das vierte Quartal 2006 vor. Bis dato hat erst ein kleiner Teil der Werte im S&P 500 berichtet, insofern kann man derzeit noch nicht schlüssig sagen, ob die Gewinnsteigerungsraten diesmal unter die magische Grenze von 10 Prozent fallen werden oder nicht. In jedem Fall wird wohl das vierte Quartal das geringste Gewinnwachstum seit Anfang 2002 aufweisen, womit die konjunkturelle Abkühlung endgültig auch die Wall Street erreicht hätte. Interessanterweise spielt dabei auch er Ölpreis eine Rolle, der seit Jahresbeginn um mehr als 10 Prozent gefallen ist. Damit werden die Gewinne der Ölwerte im S&P erstmals seit vielen Jahren rückläufig sein – immerhin ist der Ölpreis ja nicht erst seit Jahresbeginn auf Talfahrt. Seit seinem Hoch im letzten Sommer hat er an die 30 Prozent verloren. Da aber die rückläufigen Gewinne der Ölwerte auf die Gesamtbilanz des S&P drücken, ist die Entspannung bei den Energiepreisen eben gerade an der Börse nicht nur unisono positiv. Dementsprechend gehören die Ölaktien auch zu den schwächsten Sektoren im bisherigen Jahresverlauf. Bei den Technologiewerten sind die Schätzungen trotz der Enttäuschungen der Vorwoche immer noch sehr optimistisch. Um 20 Prozent sollen die Gewinne in der Technologie heuer zulegen, gegenüber einer Erwartung von knapp 9 Prozent für den S&P insgesamt.

Angesichts der derzeit noch laufenden Berichtsaison gehen wir von einem Anhalten der Volatilität aus, da die Anleger sich erst einmal einen Überblick über die weiteren Geschäftsaussichten der Unternehmen verschaffen wollen. Nach den starken Anstiegen der letzten Monate kann es dabei immer wieder zu Gewinnmitnahmen kommen. Prinzipiell sind wir aber vom positiven Grundton des Marktes weiterhin überzeugt.