Der zur Familie der Dromaeosaurier gehörende Microraptor gui lebte in der frühen Kreidezeit, war vermutlich bis zu 40 Zentimeter lang und lebte auf Bäumen. Um von einer Baumkrone zur nächsten zu gelangen, benutzten die Reptilien beide Gliedmaßenpaare, die zu - aller Wahrscheinlichkeit nach gefiederten - Flügeln ausgebildet waren. Echter Flügelschlag wie bei Vögeln war ihnen damit nicht möglich, immerhin jedoch ein Gleitflug besser als etwa der heutiger Flughörnchen.
Doppeldecker statt Tandem
Zunächst gingen die Wissenschafter davon aus, dass sich die Raubsaurier ähnlich wie Libellen im "Tandemflug" mit voreinander angeordneten Flügelpaaren bewegten. Nach Chaterjees und Templins Analysen aber hielt Microraptor seine hinteren Gliedmaßen etwas tiefer und justierte die Position der "Fußflügel", um die Höhe zu verändern.
Für ihre Hypothese werteten die Wissenschafter Gelenkknochen und die Richtung des Federwuchses aus. Hätte sich der Microraptor ähnlich einer Libelle fortbewegt, hätte er Schwierigkeiten mit dem Auftrieb und beim Laufen auf dem Boden gehabt, ergaben Berechnungen. So wäre sich der Microraptor etwa auf die eigenen Füße getreten.
Luftige Sackgasse?