Ein Wohnwagen in der texanischen Provinz. Darin hausen die vier Mitglieder einer sowohl räumlich als auch gesellschaftlich randständigen Familie. Die stets grantige Mutter schafft als einzige Geld ran. Der denkfaule Vater ist so fett, dass er es bald nicht mehr aus dem Wagen schafft. Tochter Dottie ist geistig etwas gehandikapt. Chris dealt mit Koks.

1996 zeichnete der Dramatiker Tracy Letts seinen Trash-Thriller Killer Joe nach Strukturen einer griechischen Tragödie, die sich hier wie folgt entwickelt: Mutter klaut Chris das Kokain, er überredet den Vater, die Mutter umzubringen, um ihre Lebensversicherung abzustauben. Ein Berufskiller wird engagiert, man gibt ihm Dottie als Pfand.

Letzten Herbst erhielt das Projekttheater den Nestroy Preis für die beste Off-Produktion 2006. Das Preisgeld ermöglichte diese recht aufwändige Inszenierung. Regie führte wie stets Susanne Lietzow . (mh/ DER STANDARD, Printausgabe, 23.1.2007)