Die "Wiener Zeitung" berichtet in ihrer Dienstagausgabe von einem "Rekordverlust" der "Presse" im Jahr 2005: Das Minus habe vorvergangenes Jahr 6,19 Millionen Euro betragen, 2004 seien es 2,381 Millionen Miese gewesen.

Der negative Cashflow habe 2004 1,12 Millionen betragen und sich 2005 auf 5,386 Millionen fast verfünffacht. 2003 habe es noch einen positiven Cashflow von 1,085 Millionen gegeben.

Pirker dazu gegenüber etat.at: "Ja, wir haben (bald) 10 Mio. in die Neupositionierung der Presse investiert."

Die Zeitung verweist zudem auf ein "interessantes Detail" in der "Presse"-Bilanz: Mehr als 40 Prozent der Aktiva seien "Forderungen gegen verbundene Unternehmen", in Zahlen: 8,234.755,72 Euro. Welche Forderungen an welche Konzernunternehmen damit gemeint sind, hätten weder Geschäftsführer Reinhold Gmeinbauer noch Styria-Vorstandschef Horst Pirker "trotz mehrfacher Anfrage" erläutert.

Pirker lässt das auch auf Anfrage von etat.at unkommentiert.

2007 - oder erst 2008

Pirker sei aber mit dem Ergebnis "sehr zufrieden", definiere Verluste als "Investitionen in die Zukunft", schreibt die "Wiener Zeitung". Wie berichtet hat Pirker angekündigt, zehn Millionen in die "Presse" zu investieren. Für 2007 kündige er positiven Cashflow und schwarze Zahlen an, in der Auflagenkontrolle "Rekord-Verkaufszahlen".

Pirker dazu gegenüber etat.at: "Ja, Die Presse hat mit Abstand den höchsten Anzeigenumsatz aller Zeiten. Ja, Die Presse ist auf dem Weg zum besten betriebswirtschaftlichen Ergebnis ihrer Geschichte; ob das schon 2007 oder - wie ursprünglich geplant - 2008 der Fall sein wird, wissen wir am Ende dieses Jahres." Und: "Ja, Die Presse hat - ohne Tricks - die mit Abstand höchste verkaufte Auflage aller Zeiten."

Die "Wiener Zeitung" schreibt nämlich von einem "simplen Trick", wie man Auflage "erkaufen" könne: Inseratenkunden werde weniger verrechnet, um diesen Betrag bekämen sie eine Vertriebsrechnung und eine entsprechende Menge Zeitungen ins Unternehmen geliefert.

Pirker: "Es war schwierig genug"

Pirker greift in seiner Stellungnahme gegenüber etat.at Andreas Unterberger, den Chefredakteur der "Wiener Zeitung" und früheren Redaktionschef der "Presse" an, wo ihn der Styria-Boss hinauskomplimentiert hat: "Ja, ich würde es wieder tun und Andreas Unterberger als Chefredakteur der Presse ablösen, weil es ihm einfach an Format fehlt. Er neigt dazu sich zu verbeißen, nicht selten in kleinen Strukturen. Und so ist er leider längst verbissen. Und das verträgt sich eben nicht mit der bürgerlich-liberalen 'Presse' und erst recht nicht mit deren traditionell 'großen Horizont'."

"Gefährliche Drohung"

"Zuerst hat er (A.U.) behauptet, dass unser Engagement 'eine gefährliche Drohung' für die Presse sei; jetzt, wo der Erfolg für jeden augenscheinlich wird, lässt er in alten Bilanzen (deren Inhalt ohnedies öffentlich angekündigt war) herumdeuten, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass die 'Presse' auf einem hervorragenden Weg ist. Er sollte sich besser mit uns freuen. Es war ohnedies schwierig genug." (fid)