Hamburg - Spät, aber doch hat der Winter am Mittwoch in Teilen Europas Einzug gehalten. Neben Österreich waren Deutschland, Frankreich, Italien, Tschechien und Spanien betroffen. Es kam zu Verkehrschaos und Stromausfällen.

Frankreich

In Teilen Frankreichs haben die kräftigen Schneefälle Verkehr und Stromversorgung zusammenbrechen lassen. Im Burgund war die Autobahn A6 auf 140 Kilometern unpassierbar, tausende Autofahrer wurden eingeschneit.

Unter der Last wachsender Eisbildung und wegen herabstürzender Äste rissen in einigen Regionen Frankreichs die Stromleitungen. Am Mittwoch waren noch 80.000 Haushalte in Frankreich ohne Strom.

Schweiz

Der Schneefall im Alpenraum hatte auch Auswirkungen auf den Beginn des Weltwirtschaftsforums im Schweizer Davos. Wegen des Wetters konnten dort am Mittwoch keine Hubschrauber landen.

Deutschland

Nach Angaben der deutschen Polizei starben bei wetterbedingten Verkehrsunfällen drei Menschen in Bayern und Baden-Württemberg. Im Süden Deutschlands gab es mehrere hundert Unfälle und bis zu 25 Kilometer lange Staus, Autobahnen wurden gesperrt und im Elsass (Frankreich) wurde ein Fahrverbot für Lastwagen erlassen. Die Flughäfen Stuttgart und Prag-Ruzyne wurden in der Nacht gesperrt. Allein in Stuttgart saßen 1.000 Passagiere fest.

Auf dem Münchner Flughafen wurden am Mittwochvormittag 20 Flüge gestrichen. In Bayern und Baden-Württemberg kam es wegen Schneeverwehungen zu Verspätungen bei der Bahn. In Baden-Württemberg zählte die Polizei mehr als 460 Unfälle. Auf den Bahnstrecken saßen tausende Pendler in Zügen fest, weil Weichen wegen starken Schneefalls nicht gestellt werden konnten.

Schneefälle in Friaul

Schneefälle haben auch am Mittwoch den Verkehr in Friaul behindert. Die Straßenverbindung zwischen Pontebba und dem österreichischen Naßfeld wurde wegen starker Schneefälle am Dienstagabend gesperrt. Laut Polizei bestand Lawinengefahr.

Auch in der mittelitalienischen Region Abruzzen schneite es stark. In der Bergortschaft Campo Imperatore sanken die Temperaturen auf minus elf Grad. Auf den Autobahnen der Region riet die Polizei, Schneeketten dabei zu haben.

Das schlechte Wetter zog weiter nach Süditalien. Wegen des starken Windes stürzen Bäume in Neapel um. Die Fährverbindungen mit den Inseln Capri und Ischia wurden wegen des schlechten Wetters unterbrochen. In Sardinien kam es zu Stromausfällen.

Italien hatte zuvor einen ungewöhnlich warmen Winter erlebt. In Aosta wurden noch am Freitag 22 Grad gemessen, auch in Belluno, Cuneo und Turin kletterte die Quecksilbersäule auf fast 20 Grad.

Chaos in Tschechien

Heftiger Schneefall führte in Tschechien zu chaotischen Zuständen. Der internationale Flughafen Prag-Ruzyne wurde in der Nacht gesperrt. Die Autobahn von Prag nach Brno (Brünn) war nach zahlreichen Unfällen weitgehend blockiert. Auch einige Grenzübergänge nach Deutschland und Österreich waren nicht frei befahrbar. Haushalte waren ohne Elektrizität, nachdem Bäume unter Schneelast abgebrochen und auf Strommasten gestürzt waren. Auffahrunfälle behinderten fast landesweit den Verkehr.

Spanien Auch Spanien hatte mit dem Winter zu kämpfen. Nach heftigen Schneefällen waren im Norden des Landes mehr als 20 Bergpässe gesperrt. Die Behörden gaben wegen Schnees und Kälte Unwetteralarm für Nordspanien. (APA)