"Self Portrait Camouflage" - Latifa Laâbissi

Foto: Tanzquartier

"Hauts Cris" - Vincent Dupont

Foto: Tanzquartier
Wien - Im Wiener Tanzquartier startet mit nächster Woche "Auftakt", eine neue, unregelmäßig stattfindende Reihe, die jungen, europäischen Choreografen die Möglichkeit bietet sich erstmals dem österreichischen Publikum vorzustellen.

Diese neue Plattform für noch nicht etablierte Choreografen beginnt mit zwei Gästen aus Frankreich: Latifa Laâbissi und Vincent Dupont.

30.1.2006, 20:30 Uhr: Latifa Laâbissi - "Self Portrait Camouflage" (Wh.: am 31.1.)

Die junge französische Choreografin Latifa Laâbissi, die u. a. durch ihre Arbeit für Jennifer Lacey und Boris Charmatz bekannt wurde, kreiert in ihrem Solo Self Portait Camouflage eine geheimnisvolle Gestalt: Eine seltsame Indianerkopfbedeckung auf dem Haupt, den Körper mit der französischen Flagge bedeckt, räsoniert sie im Sprachengemisch maghrebinischer Matronen oder intoniert fiktive Präsidentenwahlslogans. Mutig hält sie so der kolonialen Vergangenheit Europas den Spiegel vor. Im eindringlichen Setting der kongenialen Bühnenbildnerin Nadia Lauro entwirft sie vergangene und doch hochaktuelle Körperbilder. (In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln.)

2.2.2006, 20:30 Uhr: Vincent Dupont - "Hauts Cris (Miniature)" (Wh.: am 3.2.)

In Hauts Cris, dem zweiten Stück der Performance-Reihe Auftakt, enthüllt der französische Choreograf und Schauspieler Vincent Dupont einen dunklen, inneren Zustand des Körpers. Die prophetischen Verse von Agrippa d’Aubigné, französischer Militärführer, Staatsmann und Gelehrter aus dem 16. Jahrhundert, werden zum Ausgangspunkt eines Schauspiels ohne Helden.

Duponts Körper erzeugt als Figur alleine im Raum eine elektrisierende Spannung, die sich durch Stimme und Bewegung immer wieder entlädt. Hauts Cris ist eine geheimnisvolle Miniatur, in der die Möglichkeit der individuellen Freiheit durch das körperliche Zeigen von Revolte und Schrecken erlebbar wird. (red)