Aachen - Neben der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) ist nun auch die Versicherung AMB Generali im Visier von Korruptionsermittlern in Deutschland. Das Unternehmen bestätigte am Mittwoch in Aachen, dass Geschäftsräume sowie die Privatwohnung des Vorstandsvorsitzenden Walter Thießen durchsucht worden seien. Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Bestechlichkeit.

Mutmaßliche Bordell-Besuche

Eine Computerfirma aus Wuppertal soll mehrere Unternehmen wie auch die GEZ bestochen haben, um Aufträge zu bekommen. Im Fall der GEZ ging es den Angaben zufolge um Besuche in Bordellen, Spitzenrestaurants und bei Spielen der Fußball-Bundesliga. Auch Geldbeträge sollen geflossen sein.

Die AMB ging nach Medienberichten mit einer schriftlichen Mitteilung in die Offensive. Es habe Durchsuchungen auf dem Gelände der AMB Generali in Aachen gegeben und in Privaträumen von insgesamt zwei Unternehmensangehörigen. "Wir unterstützen die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen und tragen alles zur Aufklärung des Sachverhalts bei", stellte der drittgrößte deutsche Erstversicherer fest. Das Unternehmen gehe davon aus, dass sich der Anfangsverdacht als haltlos erweisen werde.

Nach Angaben der Wuppertaler Staatsanwaltschaft waren in dem Bestechungs-Fall mehrere Unternehmen und acht Privatwohnungen durchsucht worden. Außer der Gebühreneinzugszentrale in Köln nannte die Behörde keine weiteren Namen. (APA/dpa)