London - Jede fünfte Katze in den Vogelgrippegebieten auf der indonesischen Insel Java hat sich einer Studie zufolge bereits mit dem Virus H5N1 angesteckt und die Infektion überlebt. Katzen könnten eine größere Bedeutung für die Entwicklung des Virus haben als angenommen, berichtet der britische "New Scientist" über eine Untersuchung indonesischer Forscher.

In der ersten Studie dieser Art habe Chairul Anwar Nidom von der Universität in Surabaya Blutproben von 500 Straßenkatzen in der Nähe von Geflügelmärkten auf Java genommen und bei rund 100 Tieren H5N1-Antikörper gefunden. Eine weitaus größere Zahl von Katzen sei wahrscheinlich an einer H5N1-Infektion gestorben.

Sorge vor Weiternetwicklung des Virus

Nidoms Ergebnisse zeigten erstmals, welcher Anteil von Katzen sich mit H5N1 infizieren kann, heißt es in der Zeitschrift. Sie können das Virus untereinander weitergeben. Der Wissenschafter Albert Osterhaus von der Erasmus-Universität in Rotterdam sagte dem Magazin, die größte Sorge sei, dass das Virus sich in Katzen weiter an Säugetiere anpasse und danach besser auf den Menschen oder sogar von Mensch zu Mensch übertragbar werde.

Es sei bekannt, dass die Pandemie der Spanischen Grippe aus dem Jahr 1918 auf ein Vogelvirus zurückging, das sich in einem Wirt, wahrscheinlich in Schweinen, an Säugetiere angepasst habe, sagte Osterhaus. "Vielleicht sind Katzen der Zwischenwirt für H5N1." Osterhaus hatte im Jahr 2004 gezeigt, dass das H5N1-Virus auf Katzen übertragen werden kann. (APA/dpa)