Grafik: Der STANDARD
"Reines Wunschdenken". So charakterisierte der Ökostromexperte der E-Control, Christian Schönbauer, die von Greenpeace angedeutete Möglichkeit einer raschen Trend- umkehr beim weltweiten Energieverbrauch. Eine deutliche Absenkung der CO2-Emissionen, wie sie in der dem Standard vorliegenden Greenpeace-Studie bereits für das Jahr 2010 in Aussicht gestellt wird, sei fern jeder Realität.

Schönbauer wies auf das Bevölkerungswachstum und den Umstand hin, dass gerade massiv in neue Gas-Kombikraftwerke investiert wird. Bis eine neue Generation deutlich effizienterer Kraftwerke ans Netz gehen könne, vergingen Jahrzehnte. Auch seien die Annahmen für die Entwicklung des Photovoltaikmarktes viel zu positiv, zumal bei entsprechend breitflächiger Anwendung Silizium knapp und damit deutlich teurer werde.

In Österreich selbst lasse sich am Beispiel der Biospritbeimischung studieren, wie Mengenbeschränkungen wirken. Schönbauer: "Sogar Lebensmittel sind teurer geworden, weil plötzlich Getreide mit Energiepflanzen in Konkurrenz steht."

Österreich habe im internationalen Vergleich den Vorteil, zwei Drittel des Stroms mit umweltfreundlicher Wasserkraft erzeugen zu können. Ein deutlicher Ausbau der Ökoenergie als Beitrag zum Klimaschutz werde schwer.

Unterdessen gibt es Signale aus demWirtschaftsministerium, der vom warmen Winter gebeutelten Tourismusbranche unter die Arme zu greifen. Hotelbetriebe und Seilbahnen sollen verbesserte Konditionen bei Krediten und Förderungen für Restrukturierungen erhalten. Trotz der jüngsten Schneefälle erwartet die Branche ein Minus. (Günther Strobl/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25. 1. 2007)