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Das rumänische "Dracula-Schloss" Bran ist schon jetzt eine Touristenattraktion, nun könnte es in den Besitz des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch übergehen. Dieser plant einen Ausbau der Anlage zu einer Art Vergnügungspark.

Foto: REUTERS/Bogdan Cristel

von Eduard Steiner aus Moskau

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Kaum hat vorige Woche Dominic von Habsburg angekündigt, das in seinem Eigentum befindliche "Dracula-Schloss" Bran in Rumänien um 60 Millionen Euro zu verkaufen, da hat offenbar schon Russlands reichster Mann, Roman Abramowitsch, sein Interesse am Kauf bekundet.

Wie die Zeitung La Stampa berichtet, ist der russische Oligarch, der als Liebhaber geheimnisvoller Orte und Geschichten gilt, bereit, nicht nur Geld in die Restaurierung zu investieren, sondern auch in den Aufbau einer touristischen Infrastruktur, die das sagenumwobene Schloss in eine Art Vergnügungspark verwandeln sollte.

Schon jetzt ist das Schloss eine der populärsten Touristenattraktionen in Rumänien. Rund eine halbe Million Besucher zieht es jährlich an den 1377 errichteten Bau in Transsylvanien, der nach dem Fürsten Vlad III., auch "Der Pfähler" genannt, bezeichnet ist. Den Mythos vom blutrünstigen Dracula hat später der irische Schriftsteller Bram Stoker begründet.

Der 69-jährige Habsburg-Nachfahre Dominic, der als Architekt in den USA lebt, hat das 1948 verstaatlichte Schloss erst im Vorjahr vom rumänischen Staat mit der Auflage zurückerhalten, es drei Jahre lang als Museum zu führen und im Falle eines Verkaufes den rumänischen Staat zu bevorzugen. Die staatlichen Behörden, die das Schloss auf 25 Millionen Euro geschätzt hatten, halten den jetzt von Habsburg genannten Kaufpreis für überhöht.

Noch ist offen, ob der angeblich 18,2 Milliarden Dollar schwere Abramowitsch den rumänischen Staat aussticht. Wenn ja, plant Abramowitsch dem Bericht in La Stampa zufolge für nächstes Jahr eine Präsentation seines britischen Fußballklubs "Chelsea" im "Dracula-Schloss".(Eduard Steiner, DER STANDARD Printausgabe 25.1.2007)