Wien - Der Kremser Autozulieferer Eybl International AG hat nach drei Quartalen 2006/07 (per 31. März) einen leicht rückläufigen Umsatz von 253,4 (254) Mio. Euro erzielt, das Betriebsergebnis (Ebit) sank um neun Prozent auf 6,3 (7,0) Mio. Euro. Der Periodenüberschuss ging noch stärker auf 3,3 (4,8) Mio. Euro zurück, teilte das Unternehmen am Donnerstag ad hoc mit. Im dritten Quartal sank der Umsatz mit 80,0 (85,0) Mio. Euro deutlicher.

Für das Gesamtjahr wird laut Mitteilung mit einer "Ertragskraft auf derzeitigem Niveau" gerechnet. Die Ebit-Marge des Unternehmens mit knapp 4.200 Mitarbeitern lag nach neun Monaten bei 2,5 nach 2,8 Prozent im Jahr davor.

Kostendruck

Eybl ist "weiterhin von der angespannten Situation im europäischen Automobilmarkt und dem damit verbundenen hohen Kostendruck in der Zulieferindustrie betroffen", heißt es zur Begründung. Die positive Entwicklung in Deutschland stehe einem "massiven Absatzeinbruch in Frankreich, dem zweiten Hauptmarkt von Eybl International gegenüber." Für 2007 wird ein "anhaltend schwieriges Marktumfeld" erwartet. Dieses soll mit "Effizienzsteigerungen" und einer "weiteren Flexibilisierung der Produktionsabläufe" kompensiert werden.

Der Auftragseingang 2006/07 sank per Ende Dezember deutlich auf 196,2 (260,0) Mio. Euro, bis Ende März 2007 wird freilich ein deutlicher Sprung bei den Neuaufträgen auf 300 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Auffallend gut entwickelte sich nach drei Quartalen das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), das auf 17,2 (15,0) Mio. Euro stieg. Das Management begründet dies mit "laufenden Optimierungsmaßnahmen".

Aufgelöster Swap verbesserte Ergebnis

Ein vorzeitig aufgelöster Devisenswap hat im dritten Quartal bei Eybl International einen stärkeren Rückgang des Periodenergebnisses verhindert und das Ergebnis der Eybl International nach neun Monaten um etwa 1,7 Mio. Euro verbessert. Laut Vorstandschef Johannes Elsner wird der Swap, der im Zusammenhang mit einer Unternehmensanleihe bzw. Investition in Körmend (Ungarn) begeben wurde, "wegen veränderter Materialströme nicht mehr gebraucht".

Der Euro/Forint-Swap habe die vorangegangenen Eybl-Finanzergebnisse mit der gleichen Summe belastet, "jetzt war der ideale Zeitpunkt zum Ausstieg", sagte Elsner.

Schleppende Nachfrage aus Frankreich

Er erwartet für das aktuelle Quartal und das damit zu Ende gehende Geschäftsjahr 2006/07 rückläufige Umsätze: "Die aktuell abgefragten Stückzahlen sind auf einem tieferen Niveau als erwartet, die Frühjahrskonjunktur läuft nur schleppend an." Besonders schlecht sei die Nachfrage aus Frankreich. Man halte mit Rationalisierungen und flexiblerer Produktion "kostentechnisch dagegen".

Aber für das Gesamtjahr würden die Margen auf dem Niveau der ersten neun Monate (Ebit: 2,5 Prozent, Ebitda: 6,8 Prozent) bleiben. In den nächsten Wochen erwartet Elsner zahlreiche Neuaufträge, die den bisherigen Auftragseingang um 50 Prozent auf rund 300 Mio. Euro heben könnten.

Dividende möglich

"Dividende werden wir zahlen, wenn wir es uns leisten können, aus heutiger Sicht eher ja", sagte der Eybl-Manager. Eybl International hatte 2005/06 nach mehreren Jahren der Sanierung erstmals wieder eine Dividende ausgeschüttet.

Die Arbeitsplätze in den niederösterreichischen Werken Krems und Gmünd bezeichnete Elsner als weitestgehend abgesichert. Das Webzentrum in Krems sei zu 95 Prozent ausgelastet, die Jobs im der Entwicklungszentrum brauche man, um Produkte verkaufen zu können. Und Gmünd sei ein integraler "Bestandteil" des Standortes Krems, sagte Elsner.

Weniger positiv sei die Lage in Ost- und Südosteuropa: "Am meisten leidet unter der momentanen Auftragssituation Ungarn, wo wir weitere Leute 'flexibilisieren' mussten." Über eine Partnerfirma, die auch für andere fertigt, würden Arbeitskraft-Kapazitäten vorgehalten, die im Bedarfsfall binnen kürzester Zeit aktiviert würden, hieß es. (APA)