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Helmut Elsner

Foto: AP/Punz
Wien - Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner könnte schon Ende nächster Woche in Österreich sein, berichtet das Nachrichtenmagazin "News" in seiner aktuellen Ausgabe über eine mögliche Beschleunigung des Auslieferungsverfahrens. Der für die Causa Elsner zuständige französische Staatsanwalt Bertrand Charpentier solle dazu nächste Woche nach Wien kommen, um mit österreichischen Staatsanwälten und hohen Ministerialbeamten das Procedere von Elsners Heimholung im Detail zu besprechen.

Völlig überraschende Verhaftung

Konkret sollten - unter Einschaltung ärztlicher Experten - die Ausstattung des Flugjets, die Zahl der mitfliegenden Ärzte und Polizisten sowie die Methoden der Geheimhaltung beredet werden. Der Plan sehe demnach vor, dass die österreichische Justiz die Unversehrtheit Elsners bis zur Gewahrnahme durch die heimischen Behörden garantiert und die französische Staatsanwaltschaft jeder Verantwortung entbunden wird. Daraufhin sollten Ende der kommenden Woche französische Exekutivbeamte in Kooperation mit Wiener Polizisten in Elsners Villa in Mougins die völlig überraschende Verhaftung des Verdächtigen vornehmen und für den schnellen Heimtransport sorgen.

"Elsner pflanzt die Behörden seit Monaten. Er entzieht sich der U-Haft durch ein überdramatisiertes Herzleiden", schreibt das Magazin weiter.

Herzkrankheit

Nach aktenkundigen Befunden leide Elsner unter einer koronaren Herzkrankheit, bei deren Untersuchung in einer französischen Klinik eine 40-prozentige Verengung des Hauptstammes der Herzkranzgefäße sowie weniger gravierende Stenosen in den Nebengefäßen diagnostiziert wurden. Nach Auskunft von angesehenen Koronarexperten sei der Grad der Verengung aber erst ab 70 Prozent gefährlich - der Patient Elsner sei voll transportfähig. Im derzeitigen Stadium sei nicht einmal eine Bypassoperation erforderlich, mit einer minimal invasiven "Dilatation" (Beseitigung von Gefäßverengungen mit einem über die Leistenbeuge eingeführten Katheter) könne das Auslangen gefunden werden, schreibt "News".

Auf Grund von jüngsten Zeitungsberichten über das "Geheimtreffen der Justiz" sei aber nun nicht mehr ausgeschlossen, dass die französische Justiz das Treffen überhaupt platzen lässt, so das Magazin. (APA)