Wien – Der Einstieg der MS Privatstiftung beim Feuerfesthersteller RHI nimmt Form an. Hinter der MS Privatstiftung steht der Wiener Geschäftsmann Martin Schlaff. Der Stiftungsvorstand der MS Privatstiftung, der Wiener Anwalt Harry Neubauer, hat namens der Stiftung bei der Bundeswettbewerbsbehörde gemeldet, den Beteiligungsgrad an der RHI auf "über 25 Prozent erhöhen" zu wollen.

Für diese Anmeldung bei der Bundeswettbewerbsbehörde gibt es nun eine 14-tägige Frist, in der geprüft wird, ob der Zusammenschluss im Sinne des Wettbewerbsrechts zustande kommen darf. Es ist dies eine Angelegenheit, bei der von Beobachtern keine Probleme erwartet werden. Schlaffs Absicht ist es, sich als "langfristiger strategischer Investor", so ein Schreiben an den RHI-Vorstand, zu etablieren – ohne die 30-Prozent-Hürde zu überschreiten, die ein Pflichtangebot an die restlichen RHI-Aktionäre auslösen würde.

Die MS Privatstiftung hatte darin dem RHI-Vorstand berichtet, bei einer vollständigen Wandlung aller noch ausständigen Wandelschuldverschreibung würde dies einen Anteil von 29,22 Prozent am Unternehmen ergeben. Da aber früher von 31,55 Prozent die Rede gewesen war, liegt die Sache auch bei der Übernahmekommission. Stefan Arnold von der Übernahmekommission betont aber, dass seine Behörde "nicht von Amts wegen prüft". Dies lässt nur den Schluss zu, dass Schlaff selbst eine Klarstellung anstoßen wollte, um eventuell teuren Pflichtangeboten von vorneherein einen Riegel vorschieben zu können. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.1.2006)