New York - Die Vereinten Nationen haben vor einer weiteren Zuspitzung der Lage im Nahen Osten gewarnt. Allein in den vergangenen zwei Monaten seien bei israelischen Militäraktionen im Westjordanland 28 Palästinenser ums Leben gekommen und mehr als 130 verwundet worden, berichtete der UNO-Untergeneralsekretär für politische Angelegenheiten, Ibrahim Gambari, am Donnerstag vor dem Weltsicherheitsrat in New York. Militante Palästinenser hätten zehn Israelis verletzt.

"Niemand von uns kann sich ein Jahr wie das letzte im Libanon und im Nahen Osten leisten", sagte Gambari. Er forderte mehr Nachdruck bei den Friedensbemühungen und eine Verbesserung der Lebenssituation der Palästinenser. Die Zahl der Absperrungen dort habe sich mit jetzt 527 im vergangenen Jahr um ein Viertel erhöht. Die Zahl der israelischen Siedler in den besetzten Gebieten sei um fast sechs Prozent gestiegen.

Verbessert hat sich die Lage dem Bericht zufolge dagegen im Gaza-Streifen. Zwar hätten militante Palästinenser trotz des dort gültigen Waffenstillstands vom vergangenen November mehr als 100 Reakten auf südisraelisches Gebiet abgefeuert, sagte Gambari. Gleichwohl habe die Regierung in Jerusalem beachtliche Zurückhaltung geübt. "Trotz der Verstöße hat der Waffenstillstand die Gewalt spürbar verringert und wir ermutigen die Parteien, darauf aufzubauen." (APA/dpa)