US-Soldaten hätten bereits Dutzende Iraner für mehrere Tage in Gewahrsam genommen, Fingerabdrücke sowie DNA-Proben genommen und sie fotografiert, berichtete die Zeitung weiter. Die Ermächtigung gelte für Mitglieder des iranischen Geheimdienstes und der Revolutionsgarde, nicht aber für Zivilisten oder Diplomaten des Landes.
Skepsis
Im US-Außenministerium und im Pentagon gebe es jedoch auch Skepsis gegenüber den Plänen, hieß es in dem Bericht weiter. CIA-Direktor Michael Hayden befürchte, dass Iraner als Vergeltung US-Personal im Irak entführen könnten. Außenministerin Condoleezza Rice unterstütze den Plan, habe jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Risiken geäußert.
In den letzten Wochen waren bei drei US-Razzien im Irak mehrere Iraner festgenommen worden. Der scheidende US-Botschafter im Irak, Zalmay Khalilzad, hatte zuletzt erklärt, in den kommenden Tagen würden Details zu den Vorwürfen gegen die Festgenommenen genannt. Die USA fahndeten nach einem Netzwerk iranischer Agenten, die die Basis für das Engagement im Irak bildeten. Die USA werfen dem Iran vor, schiitische Extremisten im Irak mit Waffen und Geldern zu unterstützen.
"Netzwerk des Terrors und des Mordes"
Die iranische Oppositionsbewegung der Volksmujaheddin hat der Regierung in Teheran vorgeworfen, zehntausende Agenten im benachbarten Irak angeworben zu haben. Die iranischen Herrscher hätten im Irak "ein Netzwerk des Terrors und des Mordes" mit gut 30.000 Agenten aufgebaut, sagte der Sprecher des Nationalen Widerstandsrats, Javad Dabiran, am Freitag in Berlin. Eine geheime Liste der iranischen Kod-Armee, auf der die Namen, Kontonummern und Gehälter der mutmaßlichen Agenten aufgelistet seien, zeige, dass derzeit 31.690 Iraker für Teheran tätig seien. Hier seien allerdings nur Kräfte aufgeführt, die die direkt von der den iranischen Revolutionsgarden nahe stehende Kod-Armee verpflichtet wurden.