Die Europäische Union fordert von dem Beitrittskandidaten Türkei seit langem eine Änderung des Paragrafen, der die "Beleidigung des Türkentums" unter Strafe stellt. Er wurde von der Justiz wiederholt dafür herangezogen, Kritiker aus dem eigenen Land für kritische Anmerkungen über den türkischen Umgang mit dem Massenmord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg zu bestrafen, darunter auch den ermordeten türkisch-armenischen Journalisten. Die Türkei bestreitet, dass es sich dabei um einen Völkermord gehandelt hat. Der geständige Todesschütze handelte eigenen Angaben zufolge aus nationalistischen Motiven.
Die türkische Justiz hat außer dem mutmaßlichen Täter vier weitere Verdächtige inhaftiert, die den 17-Jährigen unterstützt oder angestiftet haben sollen. Der Todesschütze werde des Mordes und der Mitgliedschaft in einer bewaffneten Gruppe beschuldigt, zitierten türkische Medien am Donnerstag den Istanbuler Chef-Staatsanwalt Aykut Cengiz Engin.