Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/Kiyoshi Ota
Kobe - Vertreter von Fischfangunternehmen, Umweltschutzverbänden und Regulierungsbehörden haben ein Maßnahmenpaket gegen die Überfischung der weltweiten Tunfischbestände beschlossen. Zum Abschluss einer fünftägigen Konferenz in der westjapanischen Hafenstadt Kobe vereinbarten sie am Freitag eine engere Zusammenarbeit der Fischereibehörden bei der Bekämpfung illegalen Fangs und der wissenschaftlichen Untersuchung der Vorkommen. Zudem soll die Größe der Flotten künftig kontrolliert werden.

Enttäuschung

Während einige Vertreter den Plan als wichtigen Schritt im Kampf gegen die Überfischung lobten, zeigten sich Umweltschützer enttäuscht. Die Kontrolle der Fischfangindustrie gehe nicht weit genug, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Zudem seien die vom Tunfischfang verursachten Umweltschäden nicht ausreichend behandelt worden. "Wir sehen dieses Treffen als Misserfolg", sagte Alistair Graham von der Umweltstiftung WWF.

Der Konferenzvorsitzende Masanori Miyahara von der japanischen Fischereibehörde bezeichnete die Vereinbarung dagegen als "historischen Schritt". Ein zweites Treffen ist Anfang 2008 in den USA geplant. Das diesjährige Gastgeberland Japan verbraucht rund zwölf Prozent des weltweiten Tunfischfangs von mehr als zwei Millionen Tonnen pro Jahr.

Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2004 liegt die Zahl der erwachsenen atlantischen Blauflossen-Tunfische bei nur noch 19 Prozent des Bestands von 1975. Umweltschützer haben der Fischfangindustrie deshalb wiederholt vorgeworfen, die Tunfischbestände zu überfischen. "Es ist ein gemeinsames Erbe, und es wird zerstört", warnte David Bevan von der kanadischen Fischereibehörde. "Es muss geschützt werden." (APA/AP)