Mit dem Überfall in Rohrbach ist das kriminelle Dutzend nun voll, es war dies der zwölfte Tankstellenüberfall in zwölf Monaten in Oberösterreich. Allein seit Jahresbeginn wurden vier Tankstellen überfallen. Dem gegenüber steht ein recht magerer Fahndungserfolg. Lediglich zwei der zwölf Überfälle konnten geklärt werden.
Deshalb setzt man jetzt konkrete Maßnahmen, um Tankstellen künftig deutlich sicherer zu machen. Vergangene Woche trafen Polizei, Experten der Wirtschaftskammer und Vertreter der Mineralölkonzerne zu einem Krisengipfel zusammen.
Tanken, läuten, zahlen Ausgearbeitet wurde ein umfassendes Sicherheitspaket, das offiziell erst kommende Woche präsentiert werden soll. Erste Details gab Oberösterreichs Sicherheitsdirektor, Alois Lißl, am Freitag aber dennoch preis: "Probleme gibt es ausschließlich in der Nacht, da sind auch alle zwölf Überfälle passiert. Es wurde daher angedacht, während dieser weniger stark frequentierter Zeiten die Tankstellen zu versperren. Kunden müssten dann im Bedarfsfall klingen und der Tankwart sieht, wer draußen steht". Vonseiten der Betreiberfirmen reagiert man darauf skeptisch. "Da läutet der Täter zuerst, fragt nach Öl und haut dem Tankwart dann eines auf die Rübe", befürchtet ein Sprecher eines großen heimischen Mineralölkonzerns.