"Auf Angehörige von Suchtkranken hat man lange vergessen, ihnen sogar oft die Schuld zugeschoben", sagt Basis- Obmann und Psychotherapeut Andreas Maurer. In Wahrheit komme es häufig zu einer "Ko-Abhängigkeit". Aus Sorge und Scham entstünden Depressionen, die zu Medikamentenabhängigkeit führen könnten. Maurer: "Beim Versuch, suchtkranken Kindern oder Partnern zu helfen, geben viele ihr eigenes Leben auf." Insgesamt betreut Basis derzeit 110 Klienten.
Florians Eltern tauschen sich alle zwei Wochen mit anderen Betroffenen aus. Zur kleinen Runde gehören auch Mutter und Vater von Nadine aus dem Burgenland. Ihre Tochter kam ebenfalls sehr früh mit illegalen Substanzen in Kontakt. "Zuerst Cannabis, mit 17 war sie heroinabhängig", erzählt die Mutter. Wie Florian verkaufte auch Nadine Suchtgift weiter, um den eigenen Bedarf zu decken. Beide landeten dafür im Gefängnis.
Schuldzuweisungen
"Erst nach einem Jahr waren wir so weit, dass wir Bekannten gegenüber kein Geheimnis mehr daraus gemacht haben", so Nadines Vater. Viele Ratschläge habe es daraufhin gegeben, "mit gut verpackten Schuldzuweisungen." Dabei handle es sich um eine Erkrankung, "aber das wollen viele Leute nicht wahrhaben", bedauert Nadines Mutter.