Rückkehr in die Weltklasse
Damit hat der US-Star die abermalige Zugehörigkeit zur Weltklasse ab Montag auch im Ranking bestätigt, auf dem Court hat sie das schon in den vergangenen beiden Wochen unter Beweis gestellt. So klar wie ausgerechnet im Endspiel hatte Williams im Turnierverlauf aber gegen keine ihrer Gegnerinnen dominiert. Nur in der Auftakt-Runde gegen Mara Santangelo (ITA-27) hatte sie ebenfalls bloß 3 Games abgegeben, danach musste sie zweimal sogar über drei Sätze gehen.
Schließlich schaltete Williams inklusive Scharapowa aber sechs Gesetzte aus. "Heute Früh habe ich mich anders gefühlt, richtig gut", erklärte Williams nach ihrem Triumph. "Mein Plan war, mein Spiel zu spielen. Und ich habe es so zum ersten Mal in diesem Turnier gespielt. Das war die Serena wie ihr sie schon jahrelang erlebt habt. Ich bin für Tennis geboren." Konkret ließ die 10-fache Grand-Slam-Finalistin mit aggressiven Schlägen Scharapowa nie ins Spiel kommen, dominierte mit Service wie Return.
Eine schnelle Geschichte
So war der erste Satz nach nur 26 Minuten vorbei, nachdem Williams bereits 5:0 geführt hatte. Auch im zweiten Durchgang hieß es rasch 4:0, ehe die ab nächsten Montag wieder als Weltranglisten-Leaderin geführte Scharapowa auch noch ein bisschen mitspielen durfte. Die Match-Statistik spricht freilich eine klare Sprache. Williams dominierte mit dem Service, schlug mehr Asse, beging weniger Doppelfehler und unerzwungene Fehler, und ihr gelangen mit 28 mehr als doppelt so viele Winner wie Scharapowa.
Nicht einmal 100 Punkte wurden in diesem Finale ausgespielt. Zwei davon waren Breakbälle für Scharapowa, aber die 19-Jährige nutzte sie nicht. "Wenn ihr Aufschlag so scharf und platziert kommt, ist es sehr schwierig, sie zu breaken", erklärte die Linz-Siegerin nach der Niederlage. "Ihr erstes Service ist das wirkungsvollste auf der Tour. Sie hat das Spiel diktiert." Scharapowa wollte Williams stets zu längeren Ballwechseln zwingen, doch die machte meist recht schnell den Punkt.
Sieg der Schwester gewidmet
Die unterlegene Finalistin nahm die Schlappe im Endeffekt gelassen, wollte aus der Erfahrung lernen. "Im seinem ersten Turnier des Jahres ins Finale zu kommen, ist nicht so schlecht. Das ist nicht das Ende der Welt." Williams dachte in der Stunde ihres Triumphs hingegen primär an ihre im Jahr 2003 erschossene Schwester Yetunde, widmete ihr den Sieg. "Sie ist nicht hier, aber ich liebe sie so sehr. Ich hatte schon davor gesagt, dass es für sie ist, falls ich dieses Turnier gewinne."