Paris - Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat den Abbau von 350 Arbeitsplätzen an seinem französischen Firmensitz in Noisel (Seine-et-Marne) bei Paris angekündigt. Dies soll nach Angaben der Gewerkschaft CGT bis 2008 durch Frühpensionierungen und freiwillige Kündigungen bewerkstelligt werden. Am französischen Firmensitz beschäftigt Nestle insgesamt 1.800 Mitarbeiter. Die Betriebsleitung präzisierte am Wochenende, dass die Bestimmungen des Sparplans mit den Sozialpartnern ausgehandelt werden sollen.

Nestle rechtfertigte den Sozialplan mit der Notwendigkeit, sich an die "veränderten Marktbedingungen" anzupassen, um die Konkurrenzfähigkeit zu sichern. In diesem Sinne soll die Belegschaft in Frankreich neu strukturiert werden. Die CGT erklärte sich in einer Aussendung "entrüstet" über diesen neuen Sozialplan, nachdem bereits die Milchfabriken von Postenkürzungen betroffen waren und die Fabrik von Saint-Menet bei Marseille geschlossen worden ist. Nach den Angaben sind auch die Niederlassungen von Dijon und Challerange in den Ardennen bedroht.

Mitte November des Vorjahres hatte die CGT mit der Unterstützung anderer Arbeitnehmerorganisationen auf nationaler Ebene Ausstände zwischen zwei Stunden und zwei Tagen organisiert, um gegen die drohenden "Restrukturierungen" bei Nestle Frankreich zu protestieren. Laut CGT sind in Dijon, Quimperle (Bretagne) und Challerange insgesamt 780 Posten bedroht. (APA)