Wien - Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs lehnt Studiengebühren kategorisch ab. Dies ist das Ergebnis einer Bundesvorstandsklausur des ASBÖ vom Wochenende.

"Ich halte Studiengebühren für unsozial", sagte ASBÖ-Präsident Franz Schnabl zum Standard. Auch von der Idee von Kanzler Gusenbauer, die Gebühren zu erlassen, wenn Studierende "freiwilligen Sozialdienst" leisten, ist Schnabl nicht begeistert: "Freiwillige Helfer dürfen nicht gegen Studierende ausgespielt werden."

Für die SPÖ sei es eine "Fahnenfrage", die Studiengebühren wieder abzuschaffen. Schnabl: "Wer an Ansehen nicht verlieren will, muss Versprochenes einhalten." Die SPÖ-Vorfeldorganisation Arbeiter-Samariter-Bund hat 100.000 Mitglieder und damit in der Partei eine recht gewichtige Stimme. Bis 23. März will der ASBÖ das Regierungsprogramm durchleuchten und in einer Enquete beurteilen.

Eines stehe schon jetzt fest, sagt Schnabl: "Der Stellenwert der Ehrenamtlichkeit muss verbessert werden." Die Leistungen der vielen ehrenamtlichen Helfer hätten einen jährlichen Produktionswert von mindestens sechs Milliarden Euro: "Da kann es nicht sein, dass jede kleine Blasmusikkapelle den Rettungs- und Sozialeinrichtungen gleichgestellt wird." (stui, DER STANDARD, Printausgabe 29.1.2007)