Vaduz - Bei den Gemeindewahlen im Fürstentum Liechtenstein hat die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP) von Regierungschef Otmar Hasler am Wochenende zwei Bürgermeisterposten dazugewonnen. Das mit Spannung erwartete Rennen um das prestigeträchtige Bürgermeisteramt in der Hauptstadt Vaduz konnte der FBP-Kandidat Ewald Ospelt für sich entscheiden. Mit 58,4 Prozent der Stimmen lag Ospelt klar vor seinem Herausforderer Werner Hemmerle von der Vaterländischen Union (VU).

Im Vergleich zum Ergebnis vor vier Jahren bauten die FBP und die grün-alternative Freie Liste (FL) ihre Parteistärke um je ein Mandat aus, die Vaterländische Union verlor einen Gemeinderatssitz. In den vier Gemeinden Vaduz, Balzers, Triesen und Ruggell kam es zu Duellen zwischen Kandidaten der FBP und der VU. Diese Zweikämpfe gingen alle zu Gunsten der FBP aus.

Absolute Mehrheit verfehlt

Die Freie Liste hatte bei den Bürgermeisterwahlen nur in Planken eine Kandidatin ins Rennen geschickt. Wie erwartet, erreichte im ersten Wahlgang keiner der drei Kandidaten die absolute Mehrheit. Bei den Bürgermeisterwahlen ohne Gegenkandidaten in den Gemeinden Schaan, Triesenberg, Eschen, Mauren, Gamprin und Schellenberg wurden die amtierenden Vorsteher bestätigt.

Die Gemeinderäte in Liechtenstein sind eine Mischung aus Legislative und Exekutive, präsidiert werden sie von den Gemeindevorstehern. Bei den Wahlen vor vier Jahren eroberte die FBP 52 der 106 Mandate, die VU 46, auf die FL entfielen sieben Sitze. Ein Sitz in der Gemeinde Triesenberg ging an einen Parteilosen.

Auf Landesebene hat Liechtenstein derzeit eine Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Hasler, bestehend aus drei Mitgliedern der Fortschrittlichen Bürgerpartei und zwei Mitgliedern der Vaterländischen Union. (APA)