Doch die Wachstumsstory von SAP ist noch nicht zu Ende. Das Unternehmen startet in Kürze eine Marktoffensive, die neue Kunden (vor allem aus dem Mittelstand) bringen soll. Dafür möchte der Weltmarktführer in einem Zeitraum von acht Quartalen rund 300 bis 400 Mio. Euro zusätzlich investieren. Die Kosten für die Expansion werden die operative Gewinnmarge, die 2006 bei stolzen 27,3 Prozent lag, um maximal ein bis zwei Prozentpunkte belasten. Das scheint ein akzeptabler Preis für die enormen Chancen, die SAP durch die neuen Aktivitäten auf sich zukommen sieht. Das gesamte Marktpotenzial – durch die breitere Kundenbasis – für 2010 bezifferte Finanzvorstand Werner Brand unlängst auf sagenhafte 70 Mrd. US-Dollar. Wir sehen SAP für die Zukunft gut gerüstet und halten die Unternehmensstory weiterhin für aussichtsreich. Die Chancen stehen daher gut, dass sich die Aktie nach dem Kurseinbruch wieder nach oben orientiert. Wer an eine rasche Erholung glaubt, für den bietet das Bonus Pro-Zertifikat der Commerzbank (ISIN DE 000 CZ6 480 8 ) ein zwar hochspekulatives, dafür aber umso chancenreicheres Investment. Denn sollte die Aktie im Zeitraum vom 10. April bis 10. Juli 2007 über der Schwelle bei 38,75 Euro notieren, winkt dem Anleger eine phänomenale Bonus-Rendite von 26,5 Prozent bzw. 64,1 Prozent p.a. Aktuell steht SAP bei 35,91 Euro – bis zur Barrierefrist wäre also ein Anstieg von 7,9 Prozent nötig. Ambitioniert, aber machbar. Allerdings wären etwaige Gewinne wegen der kurzen Restlaufzeit steuerpflichtig. Wir bevorzugen daher das ein Jahr länger laufende Schwesterprodukt. Hier hat die Aktie komfortable 15 Monate Zeit, um sich wieder aufzurappeln. Notiert SAP vom 02. Mai bis 31. Juli 2008 über der Schwelle bei 40,00 Euro, wozu ein Anstieg von 11,4 Prozent erforderlich wäre, winkt eine Bonus-Rendite von 37,2 Prozent bzw. 22,9 Prozent p.a.
Geld
Weltmarktführer doppelt abgestraft
Trotz eines verpatzten Jahresstart ist SAP gut für die Zukunft gerüstet - von Christian Scheid
Das nennt man einen verpatzten Jahresstart: Zweimal innerhalb von nur zwei Wochen hat die Aktie von SAP bittere Prügel bezogen. Für die erste Verkaufwelle waren die vorläufigen Geschäftszahlen für 2006 Schuld, bei denen sich die Anleger vor allem um das unerwartet niedrige Wachstum beim Lizenzumsatz sorgten. Der zweite Tiefschlag folgte in dieser Woche, als die Walldorfer mit dem Ausblick für 2007 erneut enttäuschten. Demnach soll der Produktumsatz um zwölf bis 14 Prozent steigen, allerdings hielt sich der Vorstand mit einer Prognose für den Lizenzumsatz, der im Produkterlös enthalten ist, zurück. Das ließ bei den Börsianern die Alarmglocken klingeln, denn der Lizenzumsatz gehört bei Softwareunternehmen zu den wichtigsten Kennziffern, um das zukünftige Wachstum und die Wettbewerbskraft bewerten zu können.
Gelingt der Aktie die Trendwende, bieten die beiden Coba-Produkte hohe Renditechancen – zumal kein Cap die Performance nach oben einschränkt. Wegen des größeren Erholungsspielraums erscheint uns dabei die länger laufende Variante weniger riskant. Klappt es nicht, werden die Produkte in Aktien zurückgezahlt. Da die Zertifikate gegenüber dieser mit einem Aufgeld notieren, sind überproportionale Verluste nicht auszuschließen.