Der deutschen Telenovela "Sturm der Liebe", die in Österreich täglich auf ORF 2 zu sehen ist, kommen ihre Hauptdarsteller abhanden. Während sich Laura Mahler und Alexander Saalfeld nach unzähligen Schicksalsschlägen, Gefahren und Gefühlsverwirrungen am Mittwoch endlich das Ja-Wort geben, gehen Laura-Darstellerin Henriette Richter-Röhl und ihr Filmpartner Gregory B. Waldis im wirklichen Leben nun getrennte Wege. Sie steigen aus der Telenovela aus - ab Februar wird ihre Kollegin Inez Björg David, die schon seit einem halben Jahr als Miriam von Heidenberg dabei ist, stärker in den Mittelpunkt rücken.

Richter-Röhl fiel der Abschied zum Ende der Dreharbeiten im Dezember sehr schwer: "Ich habe mein Herz die letzten Tage richtig zuschließen müssen, ich hätte nach jeder Szene losheulen können." Dass sie zum Abschluss die Hochzeitsszenen drehten, die ohnehin sehr emotional sind, machte die Sache für sie nicht leichter. "Es gab viele Umarmungen und die waren alle nicht gespielt." Am liebsten würde sie jeden Tag am Set anrufen, gestand die 25-Jährige mit den dunklen, langen Haaren. Doch gleich winkte eine angenehme Ablenkung: Ein einmonatiger Dreh für die ZDF-Serie "Das Traumschiff", bei dem sie mit dem Schiff bis nach Rio fahren durfte. "Das sind doch Ferien, das kann man nicht Arbeit nennen", schwärmt sie.

In Deutschland erfolgreich, im ORF bis zu 37 Prozent Marktanteil

"Sturm der Liebe" wird in Deutschland, Österreich und Italien ausgestrahlt. In Deutschland ist die Serie nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr erfolgreich. Im ORF erreicht die Telenovela einen Marktanteil von bis zu 37 Prozent. Für "Sturm der Liebe" sind insgesamt 500 Folgen geplant.

Ob die Fans dem Geschehen rund um das Hotel Fürstenhof weiter die Treue halten, wird sich zeigen. Bei anderen Telenovelas gingen die Quoten nach dem Ausscheiden der Hauptfigur in den Keller, so etwa bei der erfolgreichen Sat.1- Produktion "Verliebt in Berlin", die nach dem Ausscheiden von Alexandra Neldel als Lisa Plenske empfindliche Einbußen hinnehmen musste. "Ich glaube nicht, dass das bei uns so ist", sagt Richter-Röhl. "Es wird weitergehen wie bisher. Ich bin fest überzeugt, dass wir einen ausgezeichneten Cast haben, wir haben echt gute Leute dabei."

Privat zieht es die Schauspielerin nun nach Österreich. In Graz will Henriette Richter-Röhl ihr Schauspielstudium zu Ende bringen und wieder mehr Zeit für ihren Mann haben, der in Berlin als Arzt arbeitet. Eineinhalb Jahre lang war sie in München am Set von "Sturm der Liebe", entsprechend knapp war ihr Privatleben bemessen. Trotz der wenigen Zeit seien sie noch heute glücklich, erklärt Richter-Röhl. "Wir wussten schon, dass kann uns nicht umpusten, so ein kleiner Sturm." Und neben der Musik, der sie sich endlich als Sängerin wieder widmen will, hat sie noch ganz andere Pläne: "Ich möchte ein Kind haben, ein Kind kommt ja immer erst dann, wenn man sich entspannt." (aPA)