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Foto: AP/Kevork Djansezian
Berlin - Die deutschen Bierbrauer haben dank der Fußball-Weltmeisterschaft und der immer beliebteren Mixgetränke ihren Absatz 2006 so kräftig gesteigert wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Verkauft wurden 106,8 Mio. Hektoliter und damit 1,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Zuletzt hatte es 1994 mit 3,1 Prozent ein kräftigeres Plus gegeben. 2005 war der Absatz noch um ein halbes Prozent gesunken. Für dieses Jahr hoffen die Brauer erneut auf ein Wachstum und setzen dabei auf den Export.

Großen Anteil am guten Ergebnis 2006 hatte die Fußball-WM, die den seit Jahren rückläufigen Bierkonsum in Deutschland wieder ankurbelte. "Die WM war super fürs Geschäft", sagte Kai Schürholt vom Deutschen Brauer-Bund. Brauereien wie Bitburger und Warsteiner meldeten kräftige Zuwächse.

Bier mit Limonade

Die positive Entwicklung geht aber auch auf die immer populärer werdenden Mixgetränke zurück. "Hier gibt es einen wahnsinnigen Boom, egal in welcher Zusammensetzung", sagte Schürholt. Der Anteil von Bier mit Limonade, Cola, Fruchtsäften oder anderen alkoholfreien Zusätzen am gesamten Bierabsatz betrug zwar nur 3,3 Prozent. Dieser Bereich legte aber um fast 18 Prozent kräftig zu. Bei unvermischtem Bier betrug das Plus lediglich 0,9 Prozent.

Wegen des Booms bei Bier-Mischgetränken rechnet der Deutsche Brauer-Bund auch in diesem Jahr mit einem leicht steigenden Gesamtabsatz. Daneben ruhen die Hoffnungen auch auf dem wichtiger werdenden Exportgeschäft. "Die deutschen Brauer haben den Export lange Zeit vernachlässigt, weil das Inlandsgeschäft so gut lief. Jetzt wird das Ausland wichtiger, von China bis Afrika", sagte Schürholt. Im Vorjahr waren noch 86 Prozent des Absatzes für den Heimatmarkt bestimmt. Die Menge stieg aber nur um 0,6 Prozent. Die Exporte legten viel kräftiger zu: In die EU-Ländern wurde 6,3 Prozent mehr deutsches Bier abgesetzt, in anderen Ländern fiel das Plus mit 8,5 Prozent noch größer aus. (APA/Reuters)