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Löcher klaffen, wo früher monumentale Statuen standen.

Foto: REUTERS/Ahmad Masood
Wien - Die von Taliban-Milizen im Jahr 2001 zerstörten Buddha-Statuen in Afghanistan werden derzeit wieder aufgebaut, zumindest virtuell. Wissenschafterinnen des Fachgebiets Baugeschichte und Bauforschung der Technischen Universität (TU) Wien sind an einem internationalen Projekt beteiligt, die Nische des "Kleinen Buddhas" im Bamiyan-Tal wurde bereits mit einem 3D-Image-Laserscanner einzuscannen. "Nun ist der virtuelle Aufbau in Arbeit", erklärte dazu TU-Professorin Marina Döring-Williams.

Projektassistentin Irmengard Mayer war im Oktober 2006 mit einem so genannten Raumscanner in Bamiyan (Afghanistan) und hat dort acht Tage lang die Nische des "Kleinen Buddhas" mit einer (Höhe 38 Meter) dreidimensional gescannt. Die in den Fels gehauenen Nischen sind nicht völlig leer. Teilweise sind noch Reste zu sehen, etwa ein Stück eines Armes. Auf Basis der dreidimensionalen Scans arbeiten die Wissenschafter nun an der Technischen Hochschule in Aachen (Deutschland) an einem 3D-Computermodell der Nischen und Figuren.

Der 3D-Image-Laser-Scanner, mit dem die Forscherin in Afghanistan arbeitete, überzieht die Nische mit einem feinen Punkteraster und fotografiert sie gleichzeitig. Das Ergebnis ist ein dreidimensionales Modell mit photorealistischer Wiedergabe der Oberfläche. Es wird nun in Erwägung gezogen, in einem zweiten Schritt die erhaltenen Baufragmente der gesprengten Buddhas einzeln mit einem noch detaillierter arbeitenden Streifenlichtscanner zu erfassen. Ob die Statuen nach den virtuellen Vorbildern auch real wieder aufgebaut werden, ist laut Döring-Williams noch offen. (APA)