Wien - Der Erwin Chargaff Preis des Instituts für Ethik und Wissenschaft im Dialog der Universität Wien wird in diesem Jahr an den Soziologen Leopold Rosenmayr (81) und an die Historikerin Erika Weinzierl (81) verliehen. Die Wissenschafter teilen sich das Preisgeld von 3.000 Euro.

"Notwendigkeit einer ethischen Fundierung"

Beide Wissenschafter werden für ihre Arbeiten zur Ethik sowie für ihr Lebenswerk geehrt, erläuterte Peter Kampits, Dekan der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft der Universität Wien und Leiter des Instituts für Ethik und Wissenschaft im Dialog. Anlässlich der Preisverleihung sprechen Rosenmayr und Weinzierl im Rahmen der Wiener Vorlesungen zum Thema "Aufklärung, Kritik, Relevanz. Über die Notwendigkeit einer ethischen Fundierung von Wissenschaft".

Lebensläufe

Der Wiener Familien-, Jugend- und Altersforscher Leopold Rosenmayr studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie und gründete 1954 eine "Sozialwissenschaftliche Forschungsstelle" an der Uni Wien. Bis 1995 war er Professor für Soziologie und Sozialphilosophie an der Uni Wien mit Schwerpunkten in der Lebenslaufforschung, Alterns- und Entwicklungssoziologie. Erika Weinzierl studierte Geschichte und Kunstgeschichte und ist emeritierte Professorin am Institut für Zeitgeschichte in Wien.

Jährliche Vergabe

Der Erwin Chargaff Preis, benannt nach dem aus Österreich stammenden US-amerikanischen Biochemiker und Schriftsteller Erwin Chargaff (1905-2002), wurde 2005 erstmals an die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich überreicht. Der von der Stadt Wien initiierte und finanzierte Preis, der in Kooperation mit der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft und dem Institut für Ethik und Wissenschaft im Dialog vergeben wird, soll zukünftig jährlich verliehen werden. (APA)