Wien - Die Strabag wird ihren geplanten Börsegang erst relativ spät über die Bühne bringen, nämlich "aller Voraussicht nach in der zweiten Mai-Woche", wie das "WirtschaftsBlatt" in seiner Dienstagausgabe berichtet. In einem ersten Schritt würden 30 Prozent in Form einer Kapitalerhöhung abgegeben, was bis zu 1,3 Mrd. Euro an Eigenkapital einbringen solle. Bisher war von einem lediglich rund 1 Mrd. Euro angestrebtem Erlös die Rede gewesen.

Während ungefähr zur gleichen Zeit die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) von der Mutter UniCredit zurückgekauft wird und vom Kurszettel verschwinden dürfte, wird die Strabag die BA-CA als ATX-Wert beerben, erwarten Beobachter. Die Entscheidung darüber trifft das vierteljährlich tagende "ATX-Komitee", das aber bei bei großen Neuzugängen auch außertourlich zusammentreten kann.

Miitel für Ostexpansion

Die "alte", noch wesentlich kleinere Bauholding-Strabag hatte sich 2003 von der Wiener Börse zurückgezogen, will aber in den nächsten zwei bis drei Jahren wieder zur Publikumsgesellschaft werden. Nach dem ersten Schritt im Mai 2007 wollen in den kommenden Jahren die heutigen Gesellschafter (Familie Haselsteiner zu mehr als 50 Prozent und die Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien zu weniger als 50 Prozent) ihre Anteile auf bis zu 40 Prozent reduzieren. Die erlösten Mittel sollen nach früheren Aussagen bevorzugt in die Ostexpansion gesteckt werden.

Konsortialführer des geplanten Going Public wird die Deutsche Bank, mit an Bord sind u.a. auch die Raiffeisen Centro Bank, (RCB), Goldman Sachs und Erste Bank. Die Strabag-Konzern, der zu den Top 5 Baukonzernen in Europa zählt, hat 2006 mit rund 45.000 Beschäftigten etwa 10 Mrd. Euro Umsatz gemacht. (APA)