Schladming - Nach dem Scheitern der Bewerbungen für 2009 (Sieger Val d'Isère) und 2011 (Garmisch-Partenkirchen) soll es für Schladming mit den Titelkämpfen 2013 klappen. Das Team ist 16 Monate vor der Vergabe Anfang Juni 2008 in Kapstadt hoch motiviert und siegessicher. "Diesmal gehen wir sehr bestimmt ins Rennen, denn wir haben diese WM verdient. Unser Konzept ist fertig, wir sind bereit", stellte Schladmings OK-Chef Hans Grogl im Rahmen des Nachtslaloms klar. Die Zeit übertriebener Höflichkeit im Bewerbungskampf sei auf jeden Fall vorbei.

Das "Nightrace", das am Dienstagabend (nach Blattschluss) zum elften Mal stattfand, ist mit bis zu 50.000 Zuschauern jährlich die beste Werbung für die Bewerbung. "Dieses Rennen gehört zu den Topveranstaltungen des Weltcups. Schladming bietet den besten Slalom der Welt. Wir können uns ohne Weiteres mit der Abfahrt in Kitzbühel vergleichen", sagte Grogl, der nach dem Ende von dessen ORF-Karriere auch auf die tatkräftige Unterstützung von Robert Seeger zählen darf.

Grogl geht sogar so weit zu behaupten, dass man quasi "morgen" mit der WM beginnen könne. "Wenn Val d'Isère oder Garmisch Probleme haben sollten, könnten wir jederzeit einspringen." Schladming scheint überreif für die zweite WM nach 1982.

Die derzeitigen Konkurrenten heißen Cortina d'Ampezzo und St. Moritz. Bis zum Nennschluss am 30. April könnte noch die eine oder andere Bewerbung hinzukommen. Vor möglicher Konkurrenz aus den USA wie z. B. Vail oder aus Asien hat man keinerlei Angst. "Wir haben diesmal die volle Unterstützung der FIS", meint Seeger. Und Grogl fügt hinzu: "Sonst kann es sein, dass der FIS irgendwann die Kandidaten ausgehen."

Den FIS-Katalog mit 150 Fragen zur Bewerbung hat Schladming längst beantwortet. Vor allem als "WM der kurzen Wege" könne man punkten. Grogl: "Wir haben das Ziel mitten im Ort und müssen dafür nicht einmal die Infrastruktur künstlich erzeugen oder einen Berg bauen." Leere Versprechungen würde es vonseiten Schladmings niemals geben, der Ausbau der Damen-Abfahrt, die Erweiterung der Herren-Abfahrt oder der Bau einer neuen Veranstaltungshalle sind längst beschlossen.

Vorbild Italien

Sollte Salzburg den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2014 erhalten, würde dies die Chancen der Schladminger ihrer Ansicht nach nicht entscheidend schmälern. "Das eine schließt das andere nicht aus", sagt Seeger. "Das hat unlängst Italien mit der WM 2005 in Bormio und Olympia 2006 in Turin bewiesen." (DER STANDARD, Printausgabe, Mittwoch, 31. Jänner 2007, APA, red)